"Es braucht jahrelange Zuchtarbeit, bis man schöne Kühe hat"
Bruno Beyeler züchtet Milchkühe in Plaffeien. Seine Tiere gewinnen Preise bei Kuh-Shows - dahinter steckt viel Arbeit und Vorbereitung.
Bruno Beyeler ist auf dem Hof seiner Grosseltern aufgewachsen. "Ich stand eigentlich vom ersten Tag an im Stall", erzählt er. Bald war für Beyeler klar: Er wollte Viehzüchter werden wie sein Grossvater. Mit 18 Jahren übernahm er einen kleinen Betrieb und gründete eine Gemeinschaft mit zwei anderen Landwirten. Heute ist er auch Pächter des Betriebs - und kann sich ein Leben ohne Viehzucht nicht mehr vorstellen.
"In der Viehzucht geht es primär darum, Merkmale zu verbessern, um die Langlebigkeit des Tiers und damit die Wirtschaftlichkeit zu sichern", erklärt Bruno Beyeler. An Kuh-Shows und Wettbewerben bewerten die Richter allerdings das Aussehen der Kühe: Jede Rasse zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. "Die Kuh, die dem Zuchtziel am nächsten kommt, gewinnt." Dabei werden Preise in verschiedenen Kategorien verliehen, etwa für den schönsten Euter.
"Eins und eins gibt nicht zwei"
Bruno Beyeler hat an der Expo Bulle 2022 im Ranking der besten Züchter den zweiten Platz geholt. Der 36-Jährige ist schon lange im Business. "Es braucht jahrelange Zuchtarbeit, bis man schöne Kühe hat", erklärt Beyeler und fügt an: "Wenn man die beste Kuh mit dem besten Muni kreuzt, kommt nicht unbedingt die allerbeste Kuh dabei heraus. Viehzucht kann man nicht berechnen".
Auf seinem Hof setzt er auf den "Natursprung", die natürliche Paarung zwischen Kuh und Muni. "Wir verfolgen das Geschehen in der Schweiz und versuchen, die besten Munis zu kaufen. Mit diesem System hatten wir bereits viel Erfolg." Am Scheunentor hängen über hundert Medaillen und Plaketten, die Beyelers Kühe an Wettbewerben geholt haben.
Ausstellung in Tafers
Am Samstag, dem 30. April 2022 stellt Bruno Beyeler einige seiner Kühe in Tafers auf dem Andrey Areal zur Schau. Dort findet ab 9 Uhr die Bezirks-Ausstellung der Sensler Viehzüchter statt, bei der rund 200 Kühe, Rinder und Kälber gezeigt werden. "Wir wollen der Bevölkerung die Viehzucht näher bringen", sagt der Plaffeier Züchter. Es gehe darum, Vorurteile abzubauen und zum Gespräch anzuregen. Ein Highlight des Tages sei der Kälber-Wettbewerb ab 11.30 Uhr: Dabei werden Kälber von den Kindern der 61 Sensler Züchter in den Ring geführt. Das schönste Paar gewinnt einen Preis.