Ein Sensler wird höchster Freiburger
Am Mittwoch, 22. November, wird Adrian Brügger zum Grossratspräsidenten gewählt. Wofür steht der Düdinger ein und wer ist er neben der Politik? Ein Porträt.
"Ich werde mich nicht ändern, Adrian Brügger bleibt Adrian Brügger," sagt der Düdinger SVP Grossrat mit Blick auf den Mittwoch 22. November. Dann nämlich wird ihn der Grosse Rat aller Voraussicht nach zum Präsidenten für das Jahr 2024 wählen. Ein Jahr amtet Adrian Brügger dann als „höchster Freiburger“. Die Wahl gilt als Formsache, dennoch mahnt Brügger: "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben." Brügger wäre der erste Deutschfreiburger Grossratspräsident seit Markus Ith 2018.
Sitzungen nun auf Deutsch?
Auch wenn Adrian Brügger die eine oder andere Sache im Rat etwas anpassen will, neu erfinden wird er den Grossen Rat nicht. „Meine Vorgängerin hat ein sehr angenehmes Klima geschaffen, das möchte ich beibehalten.“ Seinen französischsprachigen Kolleginnen und Kollegen habe er bereits angekündigt, dass die Sitzungen nun auf „Seislerdütsch“ stattfinden würden, sagt Brügger scherzhaft. Auch wenn dies eher schwierig umzusetzen sein dürfte, so wird die deutsche Sprache wohl etwas mehr zu hören sein als aktuell, verrät der Meisterlandwirt.
Dass das neue Amt mehr Zeit kosten wird, ist sich Adrian Brügger bewusst. Hier sieht er einen gewissen Vorteil, dass er selbständig erwerbend ist und nicht alles mit einem Vorgesetzten absprechen muss. Bis jetzt habe es gut geklappt, vor der Grossrat Sitzung die Stallarbeit zu verrichten. „Die Sitzungen fangen um halb neun an, dann steht man halt vielleicht noch etwas früher auf. Es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen.“ Und auch auf die Frage, ob es noch nie mit den Stallkleidern in den Rat gegangen sei, hat Adrian Brügger lachend eine passende Antwort parat.
Das käme wohl nicht gut an. Ich gehe nach dem Motto, das mir schon mein Vater und Grossvater vorlebten, man darf sehen dass man Bauer ist, aber man darf es nicht riechen.
