«Balance ton prof»: bereits über hundert Erfahrungsberichte
Sexistische Bemerkungen, unangemessene Gesten oder Sexualisierung: Die Zeugnisse sind zahlreich und betreffen viele Einrichtungen im Kanton.

Freiburgs Schulen werden von einer Welle von Anprangerungen erschüttert. Unter dem Hashtag «Balance ton prof» melden sich aktuelle und ehemalige Schüler:innen zu Wort, nachdem eine Affäre am Gambach-Kollegium für grosses Aufsehen sorgte, bei der ein Lehrer einer Schülerin vorwarf, keinen BH zu tragen (wir haben berichtet).
Sexistische Bemerkungen, anzügliche Blicke oder anstössige Gesten: mehr als hundert Zeugenaussagen hat das Freiburger Kollektiv "Feministischer Streik" bereits gesammelt und auf seiner Instagram-Seite veröffentlicht. Die Geschichten betreffen Kollegien, Orientierungsschulen, Universitäten und sogar einige Grundschulen.
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«Das Schlimmste an dieser Geschichte ist, dass es sich um Handlungen und Kommentare von Erwachsenen über Minderjährige handelt», reagiert Marie Spang vom Kollektiv "Feministischer Streik". Sie erklärt, dass es sich nicht um «zwei oder drei alte Machos» handelt, sondern um ein echtes systemisches Problem.
Das Kollektiv fordert konkrete Massnahmen von den Institutionen und der Direktion für Erziehung. Insbesondere möchte sie, dass die Opfer von Diskriminierung oder unangemessenen Handlungen die Möglichkeit haben, solche anonym zu melden.
Ausserdem fordert es die Institutionen auf, der Straflosigkeit, die gemäss der Meinung vom Kollektiv nach heute noch herrscht, ein Ende zu setzen. «In vielen Zeugenaussagen stellen wir fest, dass die Mädchen anprangerten, was ihnen widerfuhr, aber man glaubte ihnen nicht, und es gab keine Konsequenzen», bedauert Marie Spang.




