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Bauernorganisation gegen Bio-Gemüse-Anlage im Seeland

Bio Gemüse Seeland in Kerzers erhält 17 Millionen Franken für den Bau der Anlage. Die Bauernorganisation Fenaco spricht von Wettbewerbsverzerrung und erhebt Einsprache.

Wieso überhaupt die Einsprache, jetzt, wo die Behörden grünes Licht dafür gegeben haben?

Bio Gemüse Seeland in Kerzers gilt als wichtiges Projekt und soll von Bund und Kanton mit 17 Millionen Franken unterstützt werden. Die grösste Bauernorganisation der Schweiz, Fenaco, stört sich vor allem daran, dass fast 13 Millionen der Subvention an zwei Bauunternehmen gehen würden. Das Geld fliesse so nicht zu den Bauern und führe zu Marktverzerrungen. Fenaco habe ausserdem eine Produktionsanlage ganz in der Nähe in Ins und wäre somit auch betroffen.

Rechtliche Erklärung nötig

Wieso überhaupt die Einsprache, jetzt, wo die Behörden grünes Licht dafür gegeben haben? Markus Hämmerli, in einer leitenden Position bei Fenaco, gibt Auskunft: «Wir haben Kenntnis genommen vom Entscheid von Bund und Kanton. Trotzdem kamen wir zum Schluss, dass es im Sinne unserer Genossenschaftsmitglieder eine rechtliche Erklärung braucht.»

Produziert Fenaco Bio-Gemüse?

Dem hält Bio Gemüse Seeland entgegen, dass man sich auf Bio konzentriere, um sich vom konventionellen Gemüseanbau abzugrenzen Dies sagt Fritz Burkhalter, Präsident des Trägervereins Bio Gemüse Seeland: «Nach unserem Informationsstand produziert die Obst- und Gemüsezentrale der Fenaco selber kein Bio. Das Biogemüse wird von der Gemüse-Überorganisation GES hergestellt und über Fenaco vermarktet. Unser Projekt ist zudem offen für alle weiteren Produzenten.»

Bio Gemüse Seeland hätte von Fenaco zumindest Rücksprache erwartet. Es sei nicht möglich, einfach einen Teil des Projekts wegzulassen, so Fritz Burkhalter. Befürchtet Fenaco, immerhin mit der Monopolstellung in der Schweiz, eine zu grosse Konkurrenz? Hämmerli kontert: «Wir versichern, dass wir überhaupt kein Problem haben damit. Wir sind ja bereits heute mit vielen erfolgreichen Unternehmen stark im Wettbewerb tätig. Uns geht es einzig darum sicherstellen, dass auch künftig alle Akteure die gleich langen Spiesse haben.»

Das Projekt liegt im Moment also auf Eis. Dies sei problematisch, sagt Burkhalter: «Wir verlieren Zeit. Es ist unverständlich, dass Fenaco so agiert.» Der Kanton Freiburg wollte dazu keine Stellung beziehen. Er muss über den Fall entscheiden.

RadioFr. - Nadine Schmid / MAC
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