Ich will besser werden und dabei jede Gelegenheit nutzen

Benoît Jecker nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal am Spengler Cup teil. Im Interview erzählte er, warum er sich für einen Einsatz beim Traditionsturnier entschieden hat.

Benoît Jecker räumt gegen Ajoie vor dem eigenen Tor auf. © KEYSTONE

Nach der Nati-Pause ist vor den Weihnachtsferien. Auf Freiburg-Gottéron warten noch die Teams aus Pruntrut, also der HC Ajoie, Lugano und die ZSC Lions. Zumindest bei Ajoie sind drei Punkte Pflicht, danach folgen mit Lugano und dem ZSC schwierige Gegner, bei denen es darum geht, sich mit einem möglichst guten Gefühl in die Festtagspause zu verabschieden. Gottéron darf dabei wieder auf die Dienste von Raphael Diaz zählen, der nach einem Pucktreffer im Halsbereich anfangs Dezember, wieder einsatzbereit ist. Komplizierter sieht die Sache bei Dave Sutter aus. Der Verteidiger schlägt sich nach wie vor mit einer Schambeinentzündung herum. Christian Dubé geht davon aus, dass Sutter mindestens noch Wochen fehlen wird. 

Der Klub muss entscheiden - und sie erteilten die Freigabe

Von daher scheint es nicht ohne Risiko, dass mit Benoît Jecker ein weiterer Verteidiger den Spengler Cup bestreiten wird. Darauf angesprochen, ob dieses Risiko in die Entscheidungsfindung mit eingeflossen sei, meint Benoît Jecker: "Am Ende sagt der Klub ja oder nein. Sie erteilten mir die Freigabe für den Spengler Cup, von daher war es für mich okay, mit Ambri am Spengler Cup teilzunehmen." Trainer Christian Dubé habe ihn eines Morgens gefragt, ob er Interesse habe, den Spengler Cup zu spielen. Ambri-Piotta sei auf der Suche nach einem Verteidiger. Nachdem er eine Nacht darüber geschlafen hat, fällte Benoît Jecker die Entscheidung. "Ich durfte noch nie an diesem Turnier teilnehmen. Ich bin sicher, es wird eine gute Erfahrung und ein Team zu verstärken ist auch persönlich sehr schön. Deshalb sagte ich zu." Weiter hat auch für Benoît Jecker die, im Zusammenhang mit dem Spengler Cup, viel zitierte Hockeynostalgie eine Rolle gespielt.

Als ich noch jung war, schaute ich das Turnier immer im Fernsehen. Jetzt selber daran teilnehmen zu können, ist darum wunderschön

Jecker wird am 24. Dezember zu Hause Weihnachten feiern und dann am folgenden Tag mit Ambri-Piotta nach Davos reisen. Seine Freundin begleitet ihn ins Bündnerland, aber "sie konnte nicht so kurzfristig die ganze Woche freinehmen. Deshalb bin ich dann nach dem ersten Spiel ohne sie in Davos."

Nicht einmal an die Rivalität gedacht

Für viele Spieler bietet das älteste Klub-Turnier der Welt Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu machen. Dies ist beim Gottéron-Verteidiger nicht der Fall. Er besitzt einen Vertrag bis 2027 und kommt in Freiburg im Schnitt auf 19 Minuten Eiszeit pro Spiel. "Egal ob ich einen Vertrag habe oder nicht, ich will immer besser werden und dafür möchte ich jede Gelegenheit nutzen. Und das Niveau wird sehr gut sein an diesem Turnier." Bevor Jecker nach Freiburg kam, trug er die Farben des HC Lugano. Just dem Erzrivalen von Ambri-Piotta. Für den 29-Jährigen ist dies kein Problem. "Ich habe da nicht mal darüber nachgedacht. Für die Fans im Tessin ist das sicher eine grosse Rivalität. Für mich persönlich spielt das überhaupt keine Rolle." Trotzdem gibt Jecker zu, dass es speziell werden könnte, während der Saison ein anderes Trikot zu tragen. "Das gilt es jetzt herauszufinden", lacht Jecker. 

Steht Benoît Jecker im ersten Spiel auf dem Eis, so wird er mit Ambri-Piotta am 26. Dezember den Spengler Cup gegen Dynamo Pardubice aus Tschechien eröffnen. 

Sansonnens nach Martigny ausgeliehen

Wie Freiburg-Gottéron am Montagnachmittag bekannt gab, wird der 17-jährige Basile Sansonnens für zwei Spiele zum HCV Martigny in die Swiss League ausgeliehen. Der Gottéron Junior, der diese Saison zweimal mit der ersten Mannschaft zum Einsatz kam, bestreitet danach mit der U18 Nationalmannschaft das Fünf-Nationen-Turnier in Zuchwil.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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