"Bereitet Sorgen“, "Katastrophe“, "Frechheit“
Die IB Murten gab am Mittwoch eine massive Strompreissteigerung bekannt. In Murten wird kritisch darauf reagiert.

Die IB Murten gab am Mittwoch bekannt, dass der Strompreis im Grossraum Murten massiv steigen wird - rund 20 Rappen pro Kilowattstunde ab dem nächsten Jahr. Die IB Murten begründet dies mit steigenden Kosten im Strombezug, aber auch, weil sie nicht selbst über ein Kraftwerk verfügt. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass der Strom für einen durchschnittlichen vierköpfigen Familienhaushalt in einem Einfamilienhaus um rund 950 Franken teurer wird.
Die Reaktionen darauf fallen in Murten nicht gut aus. Für eine Murtnerin ist der Preisanstieg eine Katastrophe, bei der man früher hätte agieren müssen. "Zum Beispiel hätte man das Atomkraftwerk nicht abstellen müssen, das wäre sicher noch ein paar Jahre gelaufen“, so die Murtnerin. Eine weitere Passantin findet es eine Frechheit: "Wer wieder büssen muss, sind die normalen Bürger.“ Ein anderer Murtner relativiert etwas, da er die Preise noch nicht gesehen habe. "Aber klar: Es sind zusätzliche Kosten, die auf uns zukommen - und das bereitet natürlich Sorgen und regt zum Nachdenken an.“
Sparen oder investieren
Und auch bei Betrieben heisst es "Strom sparen oder investieren“. Beispielsweise im Coiffeursalon: "Wir haben geschaut, wo wir einsparen wollen: Wir müssen sicher unsere Lampen wechseln“, sagt die Besitzerin des Coiffeursalons. Auch beim Laden der Tondeuse über Nacht sowie beim Föhnen gäbe es Sparpotential. Bei einem Besitzer eines Velogeschäfts klingt es ähnlich: "Den meisten Strom benötigen wir für die Beleuchtung.“ Diese Kosten liessen sich verringern, wenn man dort investiere.
In Murten muss man also über die Bücher - und gegebenenfalls die Preise nach oben korrigieren. Die IB Murten meldet, dass sie ihre Kundinnen und Kunden beim Stromsparen unterstütze, beispielsweise mit einer neuen App, die den Stromverbrauch anzeigt.