Beschwerde gegen den Kauf des Hotels Alpenklub

Ein Alphirt macht Einsprache gegen den Entscheid der Gemeindeversammlung. Er fordert mehr Transparenz.

Das Hotel Alpenklub in Plaffeien ist über 100 Jahre alt. © wikimedia

Alphirt und alt-Grossrat Moritz Boschung hat gegen den Kauf des Hotels Alpenklub in Plaffeien Beschwerde eingereicht. Boschung bestätigt auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Freiburger Nachrichten. Er hat als Bürger von Plaffeien den Beschluss der Gemeindeversammlung vom 15. Februar angefochten. Die Bürgerinnen und Bürger hatten damals entschieden, dass die Gemeinde die Liegenschaft Hotel Alpenklub im Dorfzentrum von Plaffeien kauft und die Planung aufnimmt, welche Angebote in diesen und anderen Räumlichkeiten der Gemeinde künftig untergebracht werden könnten. Der Entscheid der Plaffeierinnen und Plaffeier fiel klar aus: Rund 75 Prozent stimmten dafür. 

Die Gemeinde hat den Besitzern des Alpenklubs ein Kaufangebot für 1,5 Millionen Franken gemacht und möchte das Gebäude für ungefähr 5,5 Millionen Franken sanieren. Die Gemeinde erhält für Sanierung und Kauf von der Otto-Mihm-Stiftung einen Beitrag von 2,5 Millionen Franken. 

Mangelnde Informationen

Um genau diesen Unterstützungsbeitrag geht es in der Beschwerde des Alphirtes Moritz Boschung. Er ist der Meinung, dass die finanzielle Beteiligung der Stiftung zwar erfreulich sei, jedoch viele Fragen aufwerfe, die bis heute nicht geklärt sind.

Konkret fehlten ihm Informationen über die Stiftung. Beispielsweise die Statuten oder ein Geschäftsbericht, oder auch Informationen über die Herkunft der Gelder. Ausserdem bemängelt er, dass weder am Infoabend noch an der Versammlung jemand von der Stiftung anwesend gewesen sei, um Auskunft zu geben.

Kein Erfolg bei Recherche

Laut dem Rekursschreiben, welches RadioFr. vorliegt, habe Moritz Boschung nach der Gemeindeversammlung angefangen zu recherchieren. Der Syndic von Plaffeien, Daniel Bürdel, habe ihn mit seinen Fragen an die Stiftungsaufsichtsbehörde des Kantons Freiburg verwiesen. Dort und bei der eidgenössischen Stiftungsaufsicht sei er auch nicht weitergekommen, weil die Stiftung bei der kantonalen Aufsichtsbehörde nicht gemeldet sei und weil die eidgenössische Behörde aus organisatorischen und datenschutzrechtlichen Gründen keine Auskunft gibt.

Auch bei der Otto-Mihm-Stiftung selber habe Moritz Boschung angeklopft. Die Stiftung antwortet, dass Informationen bis Ende März gegeben werden können. Für Moritz Boschung sei dies aber zu spät, denn die Rekursfrist gegen den Kauf des Alpenklubs dauert 30 Tage.

Konkret beantragt Moritz Boschung nun, dass der Kauf der Liegenschaft durch die Gemeinde und nicht durch die Stiftung finanziert werden muss. Gemäss Gemeindegesetz gehen solche Beschwerden an den Oberamtmann. Dieser muss innert 60 Tagen nach Einreichung der Beschwerde entscheiden.

RadioFr. - Tracy Maeder
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