"Brägu" und Ausnahmezustand in Santifaschtus
Silvester ist in St. Silvester dem gleichnamigen Schutzpatron gewidmet. Neben Opfergaben gibt es am Festtag jede Menge "Brägu".
Als "Ausnahmezustand" bezeichnet Syndic Marc Habegger den Silvestertag in St. Silvester. Man müsse es selber einmal erlebt haben, um es nachvollziehen zu können. Das Fest am letzten Tag des Jahres beginnt schon in "aller Herrgottsfrüh", sagt Habegger. Nämlich um 4.30 Uhr morgens. Dann legen die Musikerinnen und Musiker der Musikgesellschaft los.
Um 5.00 Uhr geht es dann weiter mit der obligaten Messe in der Kirche von St. Silvester. Dort werden dem Schutzpatron der Gemeinde - dem heiligen Silvester - Opfergaben überreicht. Schinken, Käse, Geld. Alles geht zurück auf eine Zeit, in der St. Silvester von einer Seuche heimgesucht wurde. Mit den Opfergaben sollte der Schutzpatron die Einwohnenden schützen und die Seuche fernhalten. Das tat er - bis heute noch.
Chemi-Hütta über-ausgebucht
Doch der eigentliche Hauptschauplatz ist nicht die Kirche, sondern die Chemi-Hütta. Die letzte Dorfbeiz in St. Silvester. "Wir haben momentan noch etwas Schwierigkeiten", sagt Wirt Stefan Zbinden im Vorfeld. Er habe zu viele Reservationen angenommen. "Aktuell sind es knapp 550 Reservationen", sagt Zbinden. Er wolle niemandem absagen. Denn die Tradition sei ihm und dem Dorf sehr wichtig.
Angeworfen werden die Öfen und Heizungen bereits um 5.00 Uhr in der Früh. Sie laufen durchgehend für 24 Stunden. Denn nach dem Brägu - der Rösti - und den Würsten oder Eiern folgt am Silvester-Abend auch noch das traditionelle Silvester-Menu: Fondue Chinoise.
Fast 50 Angestellte sind an diesem letzten Tag des Jahres in der Chemi-Hütta im Einsatz. Gearbeitet wird in Schichten. "Nur in der Küche haben wir vier zusätzliche helfende Hände", sagt Zbinden. Trotz all den Vorbereitungen freut er sich auf den Ausnahmezustand. "Schliesslich ist es schon mein 14. Einsatz über Silvester", sagt er und schmunzelt.