Wenn der Chat-Roboter die Hausaufgaben erledigt
Auch an Freiburger Schulen ist das Programm ChatGPT in regem Gebrauch.

Das Computerprogramm ChatGPT kann alle erdenklichen Fragen in schriftlicher Form beantworten. Ganze Aufsätze oder Zeitungsartikel können so automatisiert verfasst werden. Sowohl in der Schule als auch im Journalismus könnte es sich als neues Hilfsmittel etablieren.
Wie geht das?
GPT ist die Abkürzung von „Generative Pre-trained Transformer“. Das bedeutet, dass die trainierte Maschine aus einer riesigen Datensammlung neue Informationen generieren kann. Das Programm basiert auf einem Sprachmodell, das bereits seit mehreren Jahren entwickelt wird. Es kann anhand von bestehenden Aussagen selbst neue Dinge lernen.
Entwickelt wurde das Programm von der amerikanischen Firma OpenAI, die auf die Erforschung von künstlicher Intelligenz spezialisiert ist. Finanziert wird das Unternehmen vor allem durch Elon Musk und Microsoft.
Über eine Internetseite können nun jeder und jede auf das GPT- Sprachmodell zugreifen und quasi mit dem Programm sprechen. Via Chat-Funktion kann der Benutzer mit dem Programm interagieren, ihm Fragen stellen und Aufträge erteilen.
ChatGPT durchforstet innert Sekunden seine Datenbank und liefert Informationen zu allen möglichen Themen. Allerdings sind die Antworten meist eher oberflächlich und allgemein gehalten. Wie Edy Portmann, Professor für Informatik an der Universität Freiburg, erklärt, erkennt man vor allem am Schreibstil, dass die Texte nicht von einem Menschen geschrieben, sondern maschinell generiert sind. Die Kreativität und das Sprachgefühl eines Menschen können noch nicht von einem Computerprogramm ersetzt werden.
Chat-Roboter als Hausaufgabenhilfe
ChatGPT ist ein praktisches Hilfsmittel für Recherchearbeiten. Das sagt auch ein Schüler aus einem Freiburger Gymnasium:
„Das Programm ist viel schneller und intelligenter im Informationen heraussuchen als ich.“
Viele Schülerinnen und Schüler benutzen ChatGPT, um ihre Hausaufgaben zu erledigen. Wegen diesem neuen technischen Hilfsmittel müssen die Schulen ihre Lehrmethoden und Prüfungsmodalitäten überdenken. Laut Matthias Wider, Rektor am Collège St. Michel, ist es wichtig, den Schülern den richtigen Umgang mit solchen Hilfsmitteln beizubringen. Auch die Universität Freiburg sieht im neuen Programm eher Chancen auf neue Unterrichtsmethoden als eine Gefahr für das autonome Lernen.