Weshalb Bertschy beinahe mit Coast Guards zu tun hatte

Gottéron unternimmt einen dreitägigen Roadtrip ins Tessin. Roadtrip-Experte Christoph Bertschy spricht über die langen Reisen in Amerika und eine brenzlige Situation.

In der Schweiz reist Christoph Bertschy mit dem Team nach Auswärtsspielen jeweils noch am selben Abend nach Hause. © Keystone

Bei Roadtrips schwelgen immer Erinnerungen hoch - sei es mit den besten Freunden bei einem Städtetrip oder, wenn man mit dem Hockeyteam quer durch das Land reist. Roadtrips gehören in Amerika zum Hockey dazu, wie Pommes zu einem Burger. Sieben, manchmal auch zwölf Tage ist man mit der Mannschaft unterwegs. 

So erlebte Gottéron-Stürmer Christoph Bertschy während seinen drei Jahren in Übersee einige längere Reisen. Der 29-Jährige verbindet Hockey-Roadtrips mit einem positiven Gefühl, er hatte aber auch keine Freundin oder Familie in Amerika.

Obwohl ich mich in der NHL nicht durchsetzen konnte, schaue ich positiv auf die Zeit und die Erfahrungen zurück. Und da gehören Roadtrips definitiv auch dazu.

Gecharterte Flugzeuge, die besten Hotels in der Stadt und Sonderbehandlungen gibt es nur in der besten Hockeyliga der Welt - der NHL. Der Düdinger spielte aber hauptsächlich bei Iowa in der zweithöchsten Liga in der AHL. Dort herrschen zumeist raue Bedingungen. "Die Hotels waren ganz okay. In der AHL nehmen die Teams aber immer die billigsten Flüge." Meistens waren es die frühsten am Morgen. "Wenn wir am Vorabend gespielt haben und ich bis um 03.00 Uhr nicht schlafen konnte und um 05.00 Uhr schon wieder losmusste, war das etwas weniger cool", sagt Bertschy und lacht.

Alles, was unter neun Stunden zu erreichen war, nahm das damalige Team des Senslers mit dem Bus auf sich. "Das sind aber Ereignisse, die für mich wie eine Lebensschule waren."

Im Amerika gab es für Christoph Bertschy eine Menge Roadtrips.

Chicago, Austin, San Antonio oder San Diego zählen bei Bertschy zu den Lieblingsroadtrips. Eine Geschichte bleibt ihm dabei sicherlich für immer im Kopf, als er eine brenzlige Situation lösen musste. "In San Diego ging ich einmal mit einem Paddel Board aufs Meer. Die Strömung zog mich dann ziemlich weit hinaus. Zunächst kam ich überhaupt nicht vorwärts und zwei Coast Guards besprachen sich schon und zeigten auf mich. Ich gab nochmals Vollgas und es klappte doch, aber ich kam schon etwas ins Schwitzen."

Ein Roadtrip zur richtigen Zeit

Seit er Christoph Bertschy in der Schweiz spielt, gab es höchstens noch Roadtrips, wenn Gottéron in der Champions Hockey League angetreten ist. Auf die dreitägige Reise ins Tessin mit den Partien gegen Lugano und Ambrì freut sich der Stürmer.

Gerade vor den Playoffs an der Teamchemie zu arbeiten, etwas zusammen zu unternehmen, passt gut zusammen. 

Zwischen den beiden Spieltagen steht zwar ein Training am Freitagmorgen auf dem Programm, die Freizeit im Tessin soll aber auch nicht zu kurz kommen. "Ich habe noch gar nicht auf das Wetter geschaut, aber wenn es schön ist, versuchen wir sicher Zeit draussen an der Sonne am See zu verbringen", sagt Bertschy lachend.

Kleinere Änderungen im Line-up

Beim heutigen Spiel in Lugano wird Reto Berra im Tor stehen und Thomas Grégoire ist überzählig. Andrei Bykov trainierte am Mittwoch mit einem roten Trikot - ohne Körperkontakt. Er wird bis zum Start der Playoffs fehlen. Seit Mittwoch trainieren Kevin Nicolet, Kevin Etter und Julien Rod bei Gottéron, ihre Saison in der Swiss League ging zu Ende. Etter reist dabei mit dem Team ins Tessin.

RadioFr. - Fabian Aebischer
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