Corona strapaziert die Kasse der Freiburger Verkehrsbetriebe
Der Direktor der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) hätte gerne mehr Busspuren. Das ist aber nicht das Einzige, was ihn beschäftigt.

Gut 10 Millionen Franken Verlust verzeichnen die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) im Jahr 2021, wie sie an ihrer Medienkonferenz bekannt gegeben haben. "Es war ein schwieriges Jahr, aber trotzdem sind wir positiv eingestellt, weil unsere Kundschaft wieder zurück an Bord ist", sagt der TPF-Generaldirektor Serge Collod. Ganz so viele Leute wie vor Corona - dann waren es 34 Millionen - sind aber noch nicht unterwegs. Immerhin waren es im vergangenen Jahr mit 29 Millionen Passagieren 16 % mehr als noch im Jahr 2020.
Verspätungen an Bushaltestellen, aber dennoch zufriedene Reisende
Im TPF-Zugnetz kommen gut 95 % der Reisenden pünktlich an. Etwas weniger gut steht es um die Pünktlichkeit der TPF-Busse. Nur gut 85 % haben ihre Ziele gemäss dem Fahrplan erreicht. "Wir diskutieren tagtäglich mit den Behörden und hätten gerne mehr Busspuren", meint Collod. Es gehe langsam voran, komme aber gut, sagt der TPF-Direktor weiter, die Unterstützung der Verantwortlichen habe man. Mehr Busspuren würden auch der Pünktlichkeit dienlich sein.
Die vom Bundesamt für Verkehr im vergangenen Jahr losgeschickten Testkundinnen und -kunden sind auf jeden Fall zufrieden mit der Qualität bei den Verkehrsbetrieben. So wurde die Reisequalität in den Bussen mit knapp 99 % bewertet, die Züge wurden mit knapp 97 % bewertet.
Viele Projekte am Start
Im 2021 haben die TPF eine Leistungsvereinbarung mit dem Bund unterzeichnet. Bis ins Jahr 2024 fliessen insgesamt 320 Millionen Franken in den Unterhalt und die Entwicklung des Bahnnetzes sowie in die Deckung der Betriebskosten der Verkehrsbetriebe. So konnten die TPF ihr Angebot ausbauen, beispielsweise mit der Übernahme des Betriebs der Linie S40 Romont-Freiburg oder mit den Linien S20 und S21, die fortan die Strecke Romont-Freiburg-Murten-Ins-Neuenburg verbinden. Das Netz der AGGLO wird durch zwei Stadtbuslinien in Düdingen ergänzt. Jeden Monat habe man auch hier mehr Leute an Bord und die Erweiterung in Düdingen verknüpfe die Quartiere mit den Regioexpressen nach Bern beziehungsweise Freiburg.
Mehr Frauen, mehr Ökologie
Mager sieht es mit dem Anteil an Frauen bei den TPF aus - nur gut 10 % machen sie von der Belegschaft aus. "Das Ziel wäre, bis 2030 mindestens 20 bis 25 % Frauen zum Personal zählen zu können", sagt Collod. Dafür müsse man ab dem kommenden Jahr gleich viele Frauen wie Männer anstellen. Auch bei der Dekarbonisierung versuche man so schnell wie möglich zu sein. Bis 2030 wolle man 50 % weniger CO2 ausstossen. Die Umstellung auf erneuerbare Antriebskonzepte sei aber nicht so einfach, koste sehr viel und es müssten mehrere Akteure dabei sein. TPF brauche dafür die Unterstützung von Bund, Kanton, von der AGGLO Freiburg und von Frimobil.




