Das besondere Bundesasylzentrum Les Verrières öffnet wieder

Einzelne renitente Asylsuchende stören regelmässig den Betrieb in Bundesasylzentren. Solche Personen sollen nun wieder nach Les Verrières.

Das Bundesasylzentrum Les Verrières wird ab Mitte Februar wieder Asylsuchende aufnehmen. (Symbolbild) © KEYSTONE

Die Schlagzeilen zu Beginn des Jahres sind noch im Kopf: TPF-Chauffeure, bedroht und bestohlen, sowie angepöbelte Buspassagiere. Einzelne Asylsuchende im Bundesasylzentrum Guglera warten auf ihre Rückweisung und zeigen – trotz Verwarnung und Bestrafung – ein renitentes Verhalten.

Intervention beim SEM

Dass das besondere Bundesasylzentrum in Les Verrières im Neuenburger Jura wieder geöffnet werde, teilte das Staatssekretariat für Migration SEM heute in einer Medienmitteilung mit. Mitgeholfen bei diesem Entscheid hat Manfred Raemy, Oberamtmann des Sensebezirks. Er intervenierte beim SEM und das mit Erfolg: «Im vergangenen November stellte der Staatsrat die Forderung in einem offiziellen Schreiben an das SEM. In der Zwischenzeit verschlechterte sich die Situation, weshalb wir Anfangs Januar nochmals intervenierten. Nun also sollen renitente Asylbewerber, die alle Regeln brechen, nach Les Verrières verlegt werden, was erfreulich ist.»

Mit dieser Massnahme hofft Raemy, renitente Asylsuchende inskünftig zu sanktionieren. Das heisst, sie für eine gewisse Zeit nach Les Verrières zu versetzen. Das Zentrum ist abgelegener als das Asylzentrum Guglera, es herrschen dort striktere Ausgangsregelungen und Sicherheitsvorkehrungen als in anderen Bundesasylzentren. Der Oberamtmann betont, dass es eine Minderheit sei, die gegen alle Regeln verstosse: «Familien, die in der Guglera wohnen, leiden darunter, dass sich ein paar wenige so danebenbenehmen. Mit Les Verrières besteht jetzt die Möglichkeit, diese Leute herauszunehmen. Auch zum Schutz der Asylbewerber, die sich korrekt verhalten und die versuchen, ihr Schicksal positiv zu gestalten indem sie die Kurse und Weiterbildungen wahrnehmen, die ihnen angeboten werden.»

Nichts mehr zu verlieren

In der ganzen Debatte gab es stets Stimmen die besagten, gewisse Asylsuchende respektierten keine Gesetze und Regeln. Sie hätten nichts mehr zu verlieren, weil sie so oder so in ihr Land zurückgeschickt würden. Sollte man ihnen nicht eine Perspektive bieten? Raemy hierzu: «Das ist ein Bundesgesetz, das hier zur Anwendung kommt und muss auf Bundesebene geregelt werden. Ein einzelnes Zentrum kann dies nicht anders handhaben als anderswo.»

Manfred Raemy ist unglücklich darüber, dass einige so lange auf eine Rückführung in ihr Land warten müssen: «Das SEM müsste diese Rücknahmeabkommen mit den entsprechenden Ländern besser aushandeln. Damit jemand, der abgewiesen worden ist und kein Anrecht auf Asyl hat, zurück muss.» Das Bundesasylzentrum für renitente Asylsuchende in Les Verrières wird Mitte Februar neu eröffnet.

RadioFr. - Corina Zurkinden / rb
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