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"Jetzt ist es genug!" - Probleme im Asylzentrum Guglera

In den letzten Wochen musste die Polizei vermehrt eingreifen, weil sich Asylsuchende nicht an die Regeln gehalten haben. Nun schaltet sich das Oberamt ein und fordert Lösungen.

Mediensprecher Lukas Rieder verurteilt das Verhalten dieser kleinen Minderheit Asylsuchender aufs Schärfste. © KEYSTONE

„Jetzt ist es genug“, sagt Manfred Raemy, Oberamtmann des Sensebezirks. Vor allem im ÖV gibt es Probleme, nämlich auf der Busstrecke zwischen dem Asylzentrum und der Stadt Freiburg. Die Probleme seien vielfältig: fahren ohne gültiges Ticket, Nichteinhalten der Maskenpflicht, aber auch körperliche Gewalt gegenüber Buschauffeuren und anderen ÖV-Nutzern. RadioFr. hat auch bei den Freiburgischen Verkehrsbetrieben TPF nachgefragt: Die Medienstelle bestätigt die Zwischenfälle, will sie aber nicht weiter kommentieren.

Dafür spricht Manfred Raemy und erzählt, wie die TPF versuchte, die Situation in ihren Bussen zu verbessern: In einem Pilotprojekt wurden Begleitpersonen in den Bussen platziert – andere  Massnahmen würden noch geprüft. Gebracht habe das bisher wenig. Diese Menschen hätten keine Perspektiven und müssten im Asylzentrum Guglera viel zu lange auf ihre Ausschaffung warten, findet Manfred Raemy. Der Bund müsse dringend reagieren.

Für das Bundesasylzentrum ist das Staatssekretariat für Migration SEM zuständig. Mediensprecher Lukas Rieder verurteilt das Verhalten dieser kleinen Minderheit Asylsuchender aufs Schärfste und sagt, dass das SEM eine harte Linie verfolge. Man behandle die Gesuche der auffälligen abgewiesenen Asylbewerber mit Priorität, „damit die Personen so schnell wie möglich das Land verlassen“. Das SEM habe auch die Sicherheitspatrouillen rund um die Guglera aufgestockt. Lukas Rieder erklärt, dass im Grundsatz die Rückführung der Asylsuchenden in ihr Heimatland gut und effizient verlaufe. Aber das Jahr 2020 sei einfach speziell, wegen der Pandemie seien viele Grenzen geschlossen und Flüge ausgefallen. Für den Bund gibt es also nur diesen Weg: die schnellstmögliche Ausweisung der Asylsuchenden.

Der Sensebezirk  braucht aus Sicht von Manfred Raemy aber jetzt eine Lösung. Darum schlägt er vor, dass Bundesasylzentrum in Les Verrières im Neuenburger Jura wieder zu öffnen. Dieses Zentrum war genau für renitente Asylbewerbende gedacht, also für Personen, die sich nicht an die Regeln halten. Es wurde vor eineinhalb Jahren vom SEM geschlossen, weil zu wenig Bedarf vorhanden war.

RadioFr. - Lukas Siegfried / mac
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