Das FIFF und die deutsche Sprache
Oder wie das Internationale Filmfestival Freiburg deutschsprachiges Publikum anziehen will.
Vor dem Filmfestival kommunizierte die Leitung des FIFF, dass sie mehr Gewicht auf Zweisprachigkeit legen möchte. Ziel: den Anteil an deutschsprachigen Besuchenden erhöhen.
Dies sei ihnen zum Teil gelungen, erklärte Philippe Clivaz, operativer Leiter des Festivals auf Anfrage. Genaue Zahlen zur Herkunft des Publikums seien noch nicht vorhanden, aber doch, es sei am Festival mehr Deutsch gesprochen worden als in den vergangenen Jahren. Man dürfe sich nicht nur mit der Übersetzung des Programms auf Deutsch begnügen. Es brauche ein Eintauchen in die deutsche Kultur, ist Clivaz überzeugt. Dieser Überlegung verdankt man die Anwesenheit des deutschen Regisseurs Fatih Akin an der diesjährigen Ausgabe des FIFF, die auf reges Interesse stiess.
Ein anderes Stichwort ist die Untertitelung der Filme. Die meisten Filme haben per se keine Untertitel. Dass FIFF kümmert sich darum. Deutsch untertitelt werden aber nur Filme, die im Wettbewerb gezeigt werden. Bei den anderen Filmen begnügt sich das FIFF mit französischen und/oder englischen Untertitel. Doch, da hätte es noch Luft nach oben, gibt Clivaz zu, vor allem weil eine Untertitelung zahlbar wäre. Die Kosten bewegen sich zwischen 1'500 und 2'000 Franken.
Über 10'000 Schülerinnen besuchen das FIFF, darunter ein Viertel deutschsprachige
Mit 45'000 Besuchenden knackte das FIFF dieses Jahr den Publikumsrekord. Oft geht aber vergessen, dass darunter auch die Schulvorführungen fallen. 10'590 Schülerinnen und Schüler besuchten eine der Morgenvorstellungen des FIFF. Die grosse Mehrheit besucht die Kinosäle der Stadt Freiburg. Darunter auch die interessierten deutschsprachigen Schulen. Diese machen ca. einen Viertel aus. Mehr könne man aber auch gar nicht empfangen, erklärt Clivaz, weil das Kontingent der städtischen Säle ausgeschöpft sei. Er weist darauf hin, dass die Kinos in Bulle, Payerne oder Châtel St-Denis den Schulen aus dem Greyerz-, See- und Vivisbachbezirk die Filme aus dem FIFF Programm zeigten. In Deutschfreiburg hat es nur noch ein einziges Kino: das Feuerwehrmagazin in Murten, das aber relativ klein ist. Das FIFF werde auch in diesem Bereich Lösungen suchen, weil "die Kinder von heute das Publikum von morgen sind".