Das HFR ist weiterhin an der Grenze seiner Kapazität
Verschiebungen von Operationen, Verlegungen von Patienten zwischen den Standorten, Betten im Gang: Das Personal hat eine schwierige Zeit.
Die Lage im Freiburger Spital bleibt angespannt. Im Vergleich zu Mitte November gibt es aber eine Verbesserung: Die Zahl der Personen, die ein Bett im Spital belegen und auf einen Platz in einem Pflegeheim warten, ist zurückgegangen, wie das HFR berichtet. Dies ist vor allem auf eine bessere Koordination mit den Gesundheitsnetzen zurückzuführen.
Weiterhin fast komplett besetzt
Diese Zahl bleibt stark schwankend und die Überlastung hält an. 95 Prozent der Akutbetten am Hauptstandort des HFR sind belegt, wobei die Norm bei 85 Prozent liegen würde. An den peripheren Standorten ist die Belegungsrate noch höher.
Um diese Überlastung zu bewältigen, passen sich die Teams an. Wie während der COVID-19-Pandemie werden nicht dringende Operationen verschoben. Das sagt Catherine Favre Kruit, Sprecherin des HFR:
Weniger als zehn nicht dringende Operationen wurden in den letzten Wochen verschoben.
Zu diesen Operationen gehören die Entfernung von orthopädischem Material, das Einsetzen von Prothesen oder die Kontrolle von Geräten gegen Schlafapnoe, so die Sprecherin weiter.
Mehrere Stunden im Gang untergebracht
Um den Ansturm der Patienten zu bewältigen, mussten zwei Betten in Gängen aufgestellt werden, bis ein Bett im Zimmer frei wurde. "Das ist einmal vor etwa zwei Wochen passiert. Die Anwesenheit der Patienten auf dem Korridor war auf einige Stunden beschränkt", versichert die Sprecherin des HFR.
Im Alltag jongliert das Freiburger Spital zwischen seinen verschiedenen Standorten und Abteilungen, um seine Kapazitäten zu optimieren. Es verlegt regelmässig Patienten zwischen seinem Hauptstandort in Freiburg und seinen peripheren Standorten in Riaz, Meyriez oder Tafers, die ebenfalls über Betten für die Innere Medizin verfügen.
COVID-19: Auch die Pädiatrie ist betroffen
Auch die pädiatrischen Notaufnahmen sind überlastet. Die Kinderstation des HFR ist wie in anderen Kantonen seit einem Monat aufgrund von Fällen von Bronchiolitis, Bronchitis und COVID-19 voll belegt.
Laut Catherine Favre Kruit helfen sich die wetsschweizer Spitäler gegenseitig. "Das Freiburger Spital schickt manchmal Kinder an das CHUV, das HIB oder das Inselspital und nimmt, wenn möglich, junge Patienten aus der Romandie oder sogar aus der Deutschschweiz auf."
Während Weihnachten kaum Besserung in Sicht
Die Situation dürfte sich mit den Weihnachtsfeiertagen nicht verbessern, da in dieser Zeit viele Arztpraxen geschlossen sind. Was kann das HFR in dieser Situation noch tun, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten?
Die Möglichkeiten für zusätzliche Massnahmen sind angesichts des Personalmangels und der nach wie vor hohen durchschnittlichen Absenzenquote von 6,6 Prozent sehr begrenzt.
Dies sagt die HFR-Sprecherin Catherine Favre Kruit und sie betont, dass "alles getan wird, um eine sichere und qualitativ hochstehende Versorgung zu gewährleisten".
Da sich das Jahr dem Ende zuneigt, dankt das Spital der Bevölkerung für ihr Verständnis und warnt davor, dass es in der pädiatrischen und erwachsenen Notaufnahme zu längeren Wartezeiten kommen kann.