Debatte: Verhüllungsverbot
Die Debatte von RadioFr. zum Nachhören: Adrian Brügger (SVP) und Julia Senti (SP) diskutierten über die Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot».

Im Moment gäbe es vielleicht noch nicht viele Burkas in der Schweiz, sagt Adrian Brügger von der SVP (für die Initiative), aber: «Man soll das Problem nicht erst bekämpfen, wenn es zu gross wird.» Umliegende Länder sowie andere europäische Staaten hätten auch ein Verhüllungsverbot – auch wenn teilweise etwas spät reagiert worden sei. «Wir haben bei uns in der Schweiz doch eine freie Kultur, in der man das Gesicht zeigen darf. Das gehört zu uns, das sind wir.» Die Flüchtlingsströme würden aufzeigen, dass noch vieles auf uns zukomme, und da möchte man zuvor agieren können.
Julia Senti von der SP (gegen die Initiative) ist anderer Meinung: «Man sollte keine Probleme schaffen, die noch nicht bestehen.» Ein Verhüllungsverbot mit Flüchtlingsströmen zu rechtfertigen, ist für sie unverständlich. Sie glaubt, dass Frauen in der Schweiz ihre Burkas freiwillig und aus Überzeugung tragen. Wenn in der Schweiz einer Frau das Tragen einer Burka aufgezwungen wird, dann entspräche dies laut Strafgesetzbuch einer Nötigung. Offen bleibe, ob eine solche Anzeige überhaupt ihren Weg bis zur Polizei findet, sagt Senti. Mit einem Verhüllungsverbot würden betroffene Frauen aber viel eher zu Hause bleiben, weshalb sie bevorzuge, dass sich Frauen in Burkas im öffentlichen Raum bewegen dürfen.
Die ganze RadioFr.-Debatte zwischen Adrian Brügger und Julia Senti gibt es hier zum Nachhören:
Um was es in dieser Abstimmung genau geht, erklären wir euch in einem kurzen Video: Churz erklärt: Verhüllungsverbot