Der Freiburger René Brülhart im Fokus der Justiz
Die Staatsanwaltschaft Zürich führt ein Strafverfahren gegen Brülhart.

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde René Brülhart eröffnet. Sie ermitteln wegen möglicher Bestechung fremder Amtsträger, wie Tamedia-Zeitungen schrieben.
Die Staatsanwaltschaft geht laut Tamedia davon aus, dass der Deutschfreiburger Brülhart von Zahlungen wusste, die eine von ihm beauftragte deutsche Privatdetektivin an Quellen wie korrupte Polizisten gemacht haben soll. Indizien dazu würden sich in E-Mails finden, die Tamedia vorliegen. Brülhart hatte die Privatdetektivin beauftragt, für seine Beratungsfirma Informationen über Privatpersonen zu beschaffen. Mit seiner Funktion im Vatikan hatten das nichts zu tun. Eine aktuelle Anfrage liess Brülhart unbeantwortet. Sein Anwalt verwies auf frühere Stellungnahmen, worin Brülhart die Vorwürfe als "unzutreffend" bezeichnet hatte.
René Brülhart weist die Vorwürfe zurück
Wie der Tagesanzeiger schreibt, interessiert sich nicht nur die Zürcher Justiz für Brülhart. Der gebürtige Deutschfreiburger war bis Ende 2019 Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht und trat dann abrupt ab. Nun ist er dort angeklagt – in einem Prozess um mutmasslich nicht im Sinne des Heiligen Stuhls eingesetzte Spendenmillionen. Der heute 50-jährige Schweizer weist die Vorwürfe, er habe Kontrollpflichten vernachlässigt und sein Amt missbraucht, mit Nachdruck zurück.
In der Hauptverhandlung im Kirchenstaat spielt René Brülhart eher eine Nebenrolle, im Zürcher Strafverfahren nicht: Hier ist er der einzige Beschuldigte.