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Freiburger Staatsanwaltschaft überlastet

Die Freiburger Staatsanwaltschaft ist an ihre Grenzen gelangt. Ende 2023 waren noch über 5'000 Strafverfahren hängig.

Ende 2023 waren bei der Staatsanwaltschaft Freiburg noch 5'257 Verfahren hängig. © Staat Freiburg

Ende 2023 waren noch über 5'000 Strafverfahren hängig, rund 800 davon noch aus dem Jahr 2022. Das schreibt die Freiburger Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Grund dafür ist zum einen die starke Zunahme der Straffälle. Dadurch ist auch die Arbeitsbelastung der Angestellten gestiegen. Zudem fehlt es der Staatsanwaltschaft an Personal, die gestiegene Anzahl Straffälle zeitgerecht zu bearbeiten.

Anzahl Straffälle gestiegen

Im letzten Jahr ist die Anzahl der Strafverfahren bei der Freiburger Staatsanwaltschaft markant gestiegen. 2023 waren es 905 Fälle mehr, als im Vorjahr, der sie sich annehmen musste. Insgesamt sind über 16'000 Fälle bei der Staatsanwaltschaft eingegangen - ein neuer, wenn auch düsterer Rekord. 

Ende Dezember 2023 waren noch etwas über 5'000 Fälle hängig, die noch nicht bearbeitet werden konnten, so der Bericht der Staatsanwaltschaft. Und die Anzahl der Verfahren, die älter als 12 Monate alt waren, betrug über 800 Fälle. 

Der starke Anstieg an Strafverfahren im Kanton Freiburg sei laut der Staatsanwaltschaft vor allem auf Delikte der Kleinkriminalität zurückzuführen. Darunter versteht sich beispielsweise Diebstahl, Sachbeschädigung oder auch der Verstoss gegen das Strassenverkehrsgesetz. Laut Bericht der Freiburger Staatsanwaltschaft stammen viele dieser Delikte von Personen aus dem Asylzentrum Poya.

Weiter hätten auch mehr Anzeigen wegen des Erhalts oder der betrügerischen Verwendung von COVID-Krediten sowie mehr Fälle von Cyberkriminalität die Zahl der Strafverfahren in die Höhe getrieben, so der Bericht.

Mehr Arbeit durch Gesetzesänderung

Die Anfang Jahr in Kraft getretene Revision der Strafprozessordnung sorgt für zusätzliche Arbeit. Die am 1. Januar 2024 eingeführte Änderung schreibt vor, dass Beschuldigte, denen eine unbedingte Freiheitsstrafe droht, einvernommen werden müssen. Zudem folgen die neuen Bestimmungen zum Sexualstrafrecht ab Juli 2024 sowie das Bundesgesetz über die Bekämpfung des missbräuchlichen Konkurses ab 2025, welche einen zusätzlichen Mehraufwand für die Staatsanwaltschaft bedeuten werden.

Mehr Personal für die Staatsanwaltschaft

Für dieses Jahr will die Freiburger Staatsanwaltschaft vorübergehend zusätzliche Arbeitskräfte einsetzen. Dies, um der zunehmenden Arbeitsbelastung ein Stück weit entgegenzuwirken.

Und ab 2025 soll für die Bewältigung der steigenden Arbeitsbelastung zudem eine neue Einheit geschaffen werden. Die Schaffung einer neuen, umfassenden Justizeinheit sei sowohl angesichts der steigenden Anzahl von Verfahren als auch der Einführung der überarbeiteten Strafprozessordnung erforderlich, so der Bericht der Staatsanwaltschaft weiter.

Medienmitteilung - Vanja Di Nicola
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