Der Kanton Freiburg erhält das Poya-Areal zurück

Ab Januar 2024 gehört das Poya-Areal wieder dem Kanton. Das Bundesasylzentrum bleibt länger und der Staat erhält 2,5 Millionen Franken.

Das Poya-Areal gehört ab dem 1. Januar 2024 wieder komplett dem Kanton Freiburg. © Keystone

Seit 1953 war das Poya-Areal in der Hand der Schweizer Armee. Die vertragliche Frist war bis 31. Dezember 2039 festgelegt. Doch 2019 wurde bekannt, dass die Schweizer Armee die Kaserne La Poya frühzeitig verlässt. Als Entschädigung dafür hat der Kanton Freiburg vom Bund eine Entschädigung von 2,5 Millionen Franken erhalten, was fünf Jahresmieten entspricht.

"Das ist zwar viel weniger, als wir erhalten hätten. Ökonomisch ist es aber für den Kanton und die Stadt viel interessanter, weniger Miete vom Bund zu erhalten und dafür eigene Projekte zu entwickeln, welche Steuereinnahmen abwerfen", sagte der zuständige Staatsrat Jean-François Steiert auf Anfrage von RadioFr. 

Die Planung für das Poya-Areal ist lanciert

Nun wird das Poya-Areal wieder komplett dem Kanton Freiburg übergeben. Der Bund und der Kanton haben die Modalitäten für die Rückgabe in einer Vereinbarung geregelt. Der Kanton Freiburg kann ab dem 1. Januar 2024 frei über die Nutzung des Poya-Areals entscheiden. 

Vor 2030 wird wohl noch nichts gebaut

Staatsrat Jean-François Steiert

Zusammen mit der Stadt Freiburg plant der Kanton jetzt die weitere Nutzung des Poya-Areals. Zuerst soll der Perimeter für eine gemischte Nutzung zur Verfügung gestellt werden. "Wir haben viele Anfragen erhalten", sagte Jean-François Steiert dazu. Unter anderem wird die Freiburger Lebensmittelbank einen Platz finden, aber auch kulturelle und sportliche Organisationen haben Anfragen gestellt. "Wir prüfen nun alle Anfragen und werden diese so schnell wie möglich beantworten", sagte der Staatsrat weiter. Es werden aber wahrscheinlich nicht alle Anfragen berücksichtigt werden können. 

Der Prozess der zukünftigen Nutzung soll bis zum Ende des Jahrzehnts zum Bau eines nachhaltigen Stadtviertels führen, das Aktivitäten, Dienstleistungen und Wohnraum miteinander verbinden soll. Bis aber alle Baugesuche eingegeben sind und die allfälligen Einsprachen geklärt wurden, werde es wohl gegen Ende der 2020er-Jahre dauern, meinte Jean-François Steiert. 

Das Bundesasylzentrum bleibt länger auf dem Poya-Areal

Weiter wird auch das provisorische Bundesasylzentrum (BAZ) auf dem Poya-Areal bleiben. Der Staat Freiburg teilte heute mit, dass das Staatssekretariat für Migration (SEM) das Poya-Areal bis Ende März 2024 weiter benützen darf, also drei Monate länger, als ursprünglich geplant. 

Der Staatsrat habe den Antrag des SEM auf eine Fristverlängerung gutgeheissen, schreibt dieser in einer Mitteilung. Im BAZ La Poya stehen 500 Plätze zur Verfügung, momentan sind davon 207 belegt. 

RadioFr. - Fabian Waeber
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