Deutschsprachig, weiblich, jung und grün?

SP und Grüne dürften sich in den nächsten Monaten intensiv mit dem idealen Profil ihrer nächsten Ständeratskandidatur beschäftigen.

Isabelle Chassot (die Mitte) an ihrer Vereidigung im Ständerat am 29. November 2021. © Keystone

Die SP durchläuft schwierige Zeiten: Sie hat in kürzester Zeit sowohl ihren Sitz im Ständerat als auch einen ihrer beiden Sitze im Staatsrat verloren. 2023 finden bereits wieder die eidgenössischen Wahlen statt. Die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten dürfte schon bald losgehen.

Für den ehemaligen SP-Ständerat und Sensler Otto Piller ist klar: "Einerseits muss man bei Majorzwahlen eine Persönlichkeit suchen, die im ganzen Kanton bekannt ist, andererseits muss man auf die altbekannte Forderung einer deutsch- und französischsprachigen Vertretung im Ständerat zurückkommen."

Zweisprachigkeit zweitrangig

Zurzeit sind mit Isabelle Chassot (die Mitte) und Johanna Gapany (FDP) beide Ständerätinnen des Kantons Freiburg französischsprachig. Laut dem Professor für Politikwissenschaften Nicolas Hayoz handelt es sich bei der Sprachenfrage aber nicht um die einzige, die eine Rolle spielt. "Für Frauen ist es vielleicht wichtiger, zwei Frauen im Ständerat zu haben, als eine deutsch- und eine französischsprachige Vertretung." Schliesslich habe es dem ehemaligen Mitte-Ständerat Beat Vonlanthen wenig gebracht, deutschsprachig zu sein. Hinzu kommt laut Hayoz, dass in den letzten Jahren weitere Kriterien hinzugekommen sind - beispielsweise die grüne Komponente.

Das sieht auch die SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel so. Für sie muss das eine das andere aber nicht ausschliessen. "Die Frauen haben sicher ein Aufholbedürfnis. Die ideale Kandidatur wäre vielleicht eine deutschsprachige Frau."

RadioFr. - Fabio Peter
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