Deutschsprachige Studierende wandern nach Bern ab

Aus diesem Grund hat die Pädagogische Hochschule Freiburg, kurz PH, bereits vor eineinhalb Jahren eine gezielte Werbekampagne lanciert. Im Fokus standen die sozialen Medien, doch es wurde auch verstärkt Werbung in den Gymnasien betrieben.

Ihre Bemühungen um deutschsprachige Studierende wurden nur teilweise belohnt. Im Vergleich zum Vorjahr haben diesen Herbst drei Prozent weniger ihr Studium begonnen. Das entspricht einer Person weniger als im Vorjahr, bei 28 neuen Studierenden.

Drei Prozent sind nicht viel, die Zahl der Deutschsprachigen ist in der Vergangenheit bereits deutlicher gesunken, betont die Rektorin der PH, Delphine Etienne-Tomasini, und immerhin ist die Gesamtzahl der Studierenden von 156 auf 178 gestiegen.

Attraktiver Studiengang

Zudem hat die PH weitere Massnahmen getroffen, um ihren Studiengang attraktiver zu gestalten. 

• Die Studienzeit ist neu auf zwölf Semester aufteilbar, bisher waren es zehn.
• Selbst nach zweimaligem Scheitern in den Prüfungen wird dem Studierenden eine dritte Chance eingeräumt, ohne dass er sein Studium abbrechen muss.
• Der Sprachtest auf C1-Niveau (in der Partnersprache) wird erst nach Abschluss des zweiten Studienjahres durchgeführt.
• Alle Studierenden im dritten Studienjahr haben einen freien Tag pro Woche. Dies soll der Lehrerknappheit entgegenwirken: Die Studierenden haben die Möglichkeit, freitags in einer Schule zu unterrichten. Dies ist ein Angebot und keine Verpflichtung, für das sie entlohnt werden. Derzeit unterrichten bereits vier bis fünf Studierende an deutschsprachigen Schulen.
• Es soll eine Machbarkeitsstudie zur Einführung des Teilzeitstudiums durchgeführt werden, mit Einbezug der gemachten Erfahrungen.

All diese Massnahmen traten bereits am 1. August 2023 in Kraft.