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"Die Arbeit ist mein täglicher Sonnenschein"

In unserer Sommerserie beleuchten wir Menschen aus aller Welt, die im Kanton Freiburg ihre Heimat gefunden haben. Heute mit Mehmet Bartamay aus der Türkei.

Der 67-jährige Mehmet Bartamay schaut auf eine bald 30-jährige Tradition in Murten zurück. © RadioFr.

Mehmet Bartamay kam Anfangs der 80er-Jahre als 25-Jähriger aus dem Osten der Türkei in die Schweiz. Seine erste Arbeitsstelle fand er in Plasselb bei einem Bauern. Anschliessend zog es ihn vom Sense-Oberland in den Seebezirk nach Murten. Ende der 80er-Jahre eröffnete er einen Imbissstand am Ufer des Murtensees, bis er 1994 das Restaurant "Anatolia" in der Hauptgasse im Stedtli übernahm.

Mehmet Bartamay hat eine Frau und fünf Kinder. Der einzige Sohn übernahm vor kurzem neben dem Restaurant seines Vaters den "Jäger", welcher unter anderem als der neue kulturelle Treffpunkt fürs Murtner Apéro gilt.

Musakka, Karniyarik und Osmanischer Teller

Der 67-jährige Mehmet Bartamay selbst schaut auf eine bald 30-jährige Tradition in Murten zurück und sein Restaurant ist bekannt für Gerichte aus Auberginen. "Ich verarbeite rund 70kg Auberginen pro Woche, die beziehe ich aus dem Wallis, sie schmecken einfach ganz besonders gut, auch Bio-Auberginen gehören bei mir ins Sortiment." Eine seiner Spezialitäten ist Karniyarik. Auberginen werden mit Hackfleisch und Zwiebeln gefüllt und dann im Ofen gebacken.

Der Wahl-Murtner hat sich in der Schweiz, im Kanton Freiburg und nun im Seebezirk eingelebt. "Ich werde für immer hier bleiben, die Leute kennen mich und ich liebe meine Gäste", sagt Mehmet Bartamay und winkt dabei gleichzeitig einer Gruppe Touristen zu, die sich anschliessend in sein Restaurant setzen. "Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet. Die Arbeit ist mein täglicher Sonnenschein". 

Das Restaurant "Anatolia" im Herzen des Stedtli Murten ©RadioFr. Martin Zbinden

Mehmet Bartamay kommt aus dem Osten der Türkei aus dem Dorf Geylon nahe der Stadt Bingöl. Kurdistan ist das Siedlungsgebiet der Kurden, das die Grenzregion der Türkei (Ost- und Südostanatolien), Irans, Iraks und Nordsyriens umfasst. Gegen 30 Millionen Menschen leben in dieser Region, die eine indoeuropäische Sprache - Hauptdialekte sind Kurmandschi und Sorani -  sprechen und mehrheitlich sunnitische Muslime sind.

Mehmet Bartamay aus Murten ©RadioFr. Martin Zbinden

In Deutschfreiburg leben rund 220 Menschen aus der Türkei. Dies geht aus der kantonalen Statistik hervor. Von den rund 70'000 Einwohnenden im See- und Sensebezirk sind rund 12'000 aus diversen Ländern. Die Türkei ist dabei auf dem 12. Rang vertreten.


In der Türkei leben mehr als 85 Millionen Menschen (Stand: 2022) auf einer Fläche von 783.562 km². Im Ballungsraum von Istanbul lebt knapp ein Fünftel der Bevölkerung, daneben gibt es mit der Hauptstadt Ankara sowie mit Izmir, Bursa, Adana, Gaziantep und Konya sechs weitere Millionenstädte.

RadioFr. - Martin Zbinden
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