"Die Baudirektion ist eine Mammut-Aufgabe"
Seit rund 100 Tagen ist Elias Moussa im Freiburger Gemeinderat. Er übernahm das Amt von Andrea Burgener Woeffrey und damit auch die Baudirektion.

Seit dem 15. Juli 2023 sitzt Elias Moussa im Gemeinderat der Stadt Freiburg. Damals hat er die Nachfolge von Andrea Burgener Woeffray angetreten und damit auch die Baudirektion übernommen.
Im Interview mit RadioFr. erzählt Elias Moussa, welche Erfahrungen er in den ersten 100 Tagen im Amt gesammelt hat.
RadioFr: Herr Moussa, nach knapp drei Monaten im Amt als Gemeinderat, welche Themen haben Sie am meisten beschäftigt?
Moussa: Am meisten beschäftigt hat mich ganz klar, die Informationsmasse aufzunehmen, richtig einzuordnen und zu verarbeiten. Die Baudirektion ist wirklich eine Mammutdirektion in der Stadt, die am Schluss des Tages fast alle Dossiers oder fast alles, was in der Stadt zusammenkommt, bearbeitet, und 100 Tage sind wenig, um dem Ganzen Herr zu werden.
Sei es das Projekt der Requalifizierung des Bahnhofs und des Bahnhofplatzes, aber auch die zweite Etappe, die Aufwertung des Burgquartiers. Das sind zwei Elemente, die mich stark beschäftigen in den ersten 100 Tagen.
Hatten Sie bisher schon die Gelegenheit, Ihre eigenen Ideen einzubringen oder sogar etwas umsetzen?
Ich muss vorausschicken, dass Frau Burgener Woeffray, wie auch ich, mit dem gleichen Wahlprogramm in den Wahlkampf gegangen sind. Entsprechend ist klar, dass es zu keiner Revolution gekommen wäre, weil wir die gleichen Ideen teilen, die gleiche politische Partei, die gleiche politische Sensibilität hätten. Natürlich ist da eine gewisse Kontinuität gegeben bei allen Dossiers, die im Gange sind.
Und Impulse setzen nach den ersten 100 Tagen, ja, aber vor allem intern und ein bisschen im kleineren Bereich. Die grösseren Themen oder die ein bisschen politischeren, da braucht es dann klar noch mehr als 100 Tage, bevor man das irgendwie bemerkbar machen könnte.
Sie haben einen Berg an Dossiers von Frau Burgener Woeffray übernommen. Sehen Sie schon ein Licht am Ende des Tunnels?
Ja, so rede ich es mir zumindest ein. Das Ende des Lichts des Tunnels ist schon in Sicht, aber es ist immer noch eine intensive Lernphase. Da braucht es schon eine gewisse Zeit.
Die Bauvorhaben und der Verkehr in der Stadt Freiburg sorgen für viel Unmut bei der Bevölkerung. Wie könnten Sie die Bevölkerung besser an die Hand nehmen oder sie besser informieren?
Also ich verstehe sehr gut, dass gewisse Baustellen Unmut auslösen können. Insbesondere natürlich bei den direkten Anwohnerinnen und Anwohnern, die dem Lärm der Baustellen ausgesetzt sind.
Man muss aber sehen, dass die Stadt diese Baustellen natürlich nicht macht, um die Stadtbevölkerung zu stören, sondern entweder sind es notwendige Unterhaltsarbeiten oder es geht eben um konkrete Projekte, die nicht nur die Gemeinde hat, sondern auch die Bevölkerung verlangt hat.
Und ja, die Stadt kann sich verbessern, gerade in der Kommunikation. Aber am Ende des Tages gibt es Lärm und Staub und andere Dinge, die stören. Und man kann da eigentlich nur auf ein gewisses Verständnis der Stadtbevölkerung zählen. Aber auch versuchen, Verständnis zu schaffen und natürlich zu schauen, dass man so gut wie möglich koordiniert, dass nicht zu viele Baustellen auf einmal sind.