Hohe Preise belasten Landwirtschaftsbetriebe
Dreimal mehr zahlt der Düdinger Bauer Stefan Siegenthaler für seinen Dünger. Solche Kostenexplosionen bringen nicht nur ihn ans Limit.

"Uns Bauern belasten verschiedene Dinge“, sagt Stefan Siegenthaler. Das Hauptproblem sei momentan, dass er die gestiegenen Preise seiner Produktionsmittel nur schlecht oder gar nicht an Abnehmerinnen und Konsumenten weitergeben kann. Vorgelagerte Betriebe tun dies aber: Beispielsweise hätten die Lohnunternehmen, welche Siegenthaler für gewisse Arbeiten engagiert, ihre Preise um fünf bis zehn Prozent erhöht. Und auch andere Kosten reissen Siegenthaler ein Loch ins Portemonnaie.
Diesel, Dünger, Futter und Maschinen - alles teurer
Dreimal mehr bezahlte der Düdinger Landwirt letztmals etwa für seinen Dünger. Und auch der Dieselpreis kletterte in den vergangenen Monaten kontinuierlich nach oben: von 1,82 im Januar auf 2,73 pro Liter im Juli. Solche Kostenexplosionen bringen nicht nur Siegenthaler mit seinem grösseren Landwirtschaftsbetrieb von gut 40 Hektaren ans Limit.
Der Bauernverband, die Schweizer Milchproduzenten und der Verband der Getreideproduzenten fordern deshalb, dass die Betriebe für hundert Kilo Brotgetreide acht Franken mehr erhalten und der Milchpreis um fünf Rappen pro Kilo steigt.
Ein Kilo Brot würde im Verkauf nach dieser Preiserhöhung acht Rappen mehr kosten. Ein Haushalt hätte damit jährliche Mehrkosten von 4,20 Franken, wie die Verbände vorrechnen. Für das Kilo Milch wollen sie von den Abnehmern fünf Rappen mehr erhalten.
Trockenheit und neue Regelungen machen es nicht einfacher
Der 46-jährige Siegenthaler sagt, nicht nur die gestiegenen Preise würden ihm Bauchschmerzen bereiten. Sondern auch die baldige Anpassung von Gesetzen. "Wenn ich dann nur ein Prozent über der Norm dünge, bedeutet dies 10 Prozent Direktzahlungs-Abzug“, sagt er. Ausserdem belastet der trockene Sommer das Budget von Siegenthaler - er hat zusätzlich 24 Tonnen Heu für seine Tiere kaufen müssen. Unter dem Strich resultieren für ihn Mehrkosten von rund 10'000 Franken.