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Die fetten Jahre sind vorbei

In den Murtner Beizen gibt es im 2023 dennoch mehr als nur hartes Brot auf den Tisch.

Der Preis für ein Menü wird sich nicht verdoppeln. © RadioFr.

Ab Januar 2023 verdoppeln die IB Murten ihren Strompreis. Von dieser Erhöhung um 100 % betroffen sind Haushalte, das Gewerbe und die Restaurants und Beizen in Murten. Die Gastronomie wird auf diese Preiserhöhung reagieren müssen, ohne dass die Kundschaft für das Tagesmenü 50.- anstatt 25.- bezahlen muss.

Im "Stedtli" Murten hat das Restaurant Bistrottino bereits in diesem Jahr Stromsparmassnahmen getroffen, sagt Inhaberin Fanny Montani. "Gewisse Geräte sind etwas teurer, aber über die Jahre sind sie stromsparender. Wir bereiten unsere Speisen oft mit Heissluft- und Kombidämpfer zu. Das heisst wir backen, rösten, braten, dämpfen bei Temperaturen zwischen 65 und 300 Grad. Das ist viel effizienter und man spart mehrere Küchengeräte", erklärt Fanny Montani.

Im Restaurant Freiburger Falle und im Hotel Adler von Gilles Montani werden ähnliche Massnahmen getroffen. 

Nächstes Jahr müssen wir uns durchbeissen, 2024 wird bestimmt besser.

Gilles Montani

Im Restaurant Ringmauer von Koch und Wirt Padmakumara Nawarathna, alias Max, werden wie in den anderen Restaurants und Hotels die üblichen Stromsparmassnahmen getroffen. Pro Jahr zahlt Max rund 15'000.- Stromgebühren. 2023 wird er dafür das Doppelte bezahlen müssen. "Die Kunden werden für ihr Menu nicht doppelt bestraft, jedoch muss ich die Preise um rund 3% anpassen", sagt der Wirt des Restaurants Ringmauer.

Ich hoffe, dass meine Kundschaft Verständnis hat, wenn ich die Preise leicht anpassen muss.

Padmakumara Nawarathna, alias Max

Keine finanzielle Unterstützung von Politik, Gewerbeverein und Gastro Sense-See

Ganz ihrem Schicksal werden die betroffenen Betriebe nicht überlassen. Der Unterstützungsspielraum ist jedoch bescheiden. Eine spezielle finanzielle Unterstützung, im Sinne eines "Solidaritätsfrankens" ist seitens Gastro Sense-See nicht geplant.

"Die Ausgaben für Strom sind im Schnitt bei einem Gastrobetrieb zwischen 2% und 3% des Umsatzes", sagt Co-Präsident von Gastro Sense-See, Christoph Zwahlen. Der Gewerbeverband Murten unterstützt die betroffenen Betriebe mit Empfehlungen zu Stromsparmassnahmen. "Mehr als informieren und beratend zur Seite stehen können wir nicht", erklärt Lilian Kramer, Präsidentin des Gewerbevereins Murten. Seitens Gemeinde Murten sind für die Wirtinnen und Wirte bis jetzt keine Unterstützungsmassnahmen geplant. Julia Senti, zuständige Gemeinderätin im Ressort Energie, schliesst aber eine zukünftige Unterstützung nicht restlos aus. "Dieses Thema kommt vielleicht nochmals auf das politische Parkett", sagt Julia Senti.

RadioFr. - Martin Zbinden
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