Die Jagd auf Wildschweine hat begonnen

Seit vier Jahren gibt es im Kanton Freiburg eine Überpopulation an Wildschweinen. Diese richten in der Landwirtschaft enorme Schäden an.

Jean-Daniel Maendly ist Präsident der Sektion Broye im Freiburger Jagdverband und erfahrener Wildschweinjäger. © RadioFr.

Eine Lösung für das Problem der Wildschäden ist, die Jagd auf das Wildschwein bereits ab Juli zu erlauben. Diese Verordnung trat im Kanton Freiburg im Jahr 2019 in Kraft und gilt seither. Das Ziel der Jagd ist es einerseits, die Überpopulation der Wildschweine einzudämmen und andererseits den Tieren zu zeigen, dass sie in den Wäldern bleiben sollen. Denn die Wildschweine sind tagsüber in den Wäldern und kommen in der Nacht heraus, um auf den Weizen- und Maisfeldern zu fressen.

Wichtigkeit der Sommerjagd

Vor vier Jahren hat man festgestellt, dass die Population der Wildschweine in den Feuchtgebieten des Kantons zugenommen hat. Die Jagd auf Wildschweine war vor 2019 nur in der üblichen Jagdzeit erlaubt, also von September bis Ende Februar. Da die Wildschweine den Bäuerinnen und Bauern aber die Saat vom Felde fressen, was hohe Kosten verursacht, musste interveniert werden. "Der Kanton muss diese Schäden zahlen", erklärt Anton Brügger, Präsident des Freiburger Jagdverbandes. "Diese Schäden haben enorm zugenommen, weswegen dieser Entscheid vor vier Jahren gefällt wurde."

Das Wildschwein als scheues Tier

Die Jagd auf das Wildschwein ist nicht einfach. Es brauche sehr viel Geduld und einen sauberen Schuss, so Jean-Daniel Maendly. Er ist der Präsident der Sektion Broye im Freiburger Jagdverband und erfahrener Wildschweinjäger. Man rechne ungefähr mit 72 Stunden auf dem Hochsitz, um ein Wildschwein zu erwischen. Ausserdem sind Wildschweine ständig in Bewegung, was das Schiessen nicht vereinfache.

Das Wildschwein gilt als scheues Tier. Läuft man an einem vorbei, so bleibt es ruhig und steht nicht auf. Ein Wildschwein am Tag zu sichten sei nicht so einfach, denn sie verbringen den ganzen Tag schlafend im Wald. Am späten Abend machen sie sich dann auf die Suche nach Nahrung und sind auf den Feldern der Landwirtinnen und Landwirten unterwegs.

RadioFr. - Tracy Maeder / faeb
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