Die Kampagne für die HFR-Initiative ist lanciert

Beschränkte Öffnungszeiten auf der Notfall- und Operationsstation für das Spital in Tafers und in Riaz und finanzielle Einschränkungen: Diese Entwicklung will eine kantonale Initiative stoppen. Im Juni 2021 hat das Komitee für "bürgernahe öffentliche Notfallstationen, die rund um die Uhr geöffnet sind" über 10'000 gültige Unterschriften beim Staat Freiburg eingereicht. Die Initiative kommt also an die Urne, wann genau, ist noch nicht klar. Am Donnerstagabend wurde die Kampagne lanciert.

Falsche Sparpolitik des Kantons

Gaétan Zurkinden vom Initiativkomitee weist das finanzielle Argument des Staates zurück. Mit den schrittweisen Schliessungen und Einschränkungen spare man nicht viel Geld, im Gegenteil:

Der Kanton spart nicht wirklich. Letztes Jahr hat der Staat Freiburg fast 100 Millionen bezahlt, für die Leute, die sich in anderen Kantonen pflegen lassen.

Das Geld fliesse also nicht nur in andere Kantone, sondern werde gleichzeitig auch dem Kantonsspital weggenommen. Dabei sei es besonders wichtig, dass der Staat Freiburg im Kantonsspital in die mangelnde Infrastruktur und das fehlende Personal investiert. Die Schliessung von Riaz und Tafers fördere eine Konzentration auf das Kantonsspital, welches nicht dafür bereit sei. Ausserdem habe uns die Situation mit Covid gelehrt, dass genügend Spitalbetten sehr wichtig sind.

Eine Frage der Sprache

Auch wenn Tafers nur eine Viertelstunde Autofahrt vom Kantonsspital weg ist, findet es Gaétan Zurkinden wichtig, dass auch in Zukunft die Patientinnen und Patienten in deutscher Sprache behandelt werden. Ausserdem ist es denkbar, dass die Standorte Tafers und Riaz eine Art Vorposten und Ventil für das Kantonsspital dienen. Laut Gaétan Zurkinden vom Initiativkomitee seien rund 70 Prozent der aktuellen Grossrats-Kandidierenden für die Initiative "bürgernahe öffentliche Notfallstationen, die rund um die Uhr geöffnet sind".