Die Lage im Kanton Freiburg ist nicht prekär
Stauseen in der ganzen Welt steuern auf ein grosses Problem zu. Durch Sedimentgestein verringert sich die Kapazität erheblich. Wie steht es um die Freiburger Stauseen?

Stauseen sind in der Schweiz für einen grossen Teil der Stromproduktion verantwortlich. Doch, es stehen schwierige Zeiten bevor, nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit. Wie eine Studie der United Nations University in Hamilton, Kanada belegt, leidet die Speicherkapazität von Stauseen wegen Sedimenteinlagerungen erheblich. Insgesamt betrage der Speicherverlust bei rund 50‘000 berücksichtigten Stauseen auf 1.65 Billionen Kubikmeter. Dies entspricht etwa dem jährlichen Wasserverbrauch von Indien, China, Indonesien, Frankreich und Kanada zusammen. Dies werde nebst der Stromproduktion auch die für die Wasserversorgung und die Bewässerung problematische Folgen haben, so die Studie weiter.
Schweiz könnte rund ein Drittel verlieren – Freiburg nicht so stark betroffen
Auch die Schweiz ist bekannt, ein Stauseeland zu sein. Vornehmlich werden sie hier zur Stromproduktion genutzt. Bis 2050 könnte sich das Fassungsvermögen der Seen um fast ein Drittel reduzieren. Als nicht ganz so schlimm bezeichnet Yves-Laurent Blanc, Mediensprecher der Groupe e, die Situation im Kanton Freiburg. Das Problem sei zwar bekannt und betreffe auch die Stauseen der Groupe e. „Allerdings in unterschiedlichem Ausmass“, so Blanc. Am meisten mit dem Sedimentproblem konfrontiert ist der Lac Rossinière. Obwohl der See auf Boden des Kantons Waadt liegt, liefert er Strom für den Kanton Freiburg und wird als Stauanlage der Groupe e genutzt. „Der Lac Rossinière hat bereits die Hälfte seiner Speicherkapazität wegen Sedimentablagerungen eingebüsst“, erklärt Yves-Laurent Blanc.
Hohe Kosten können Strompreis beeinflussen
Deshalb ergreift die Groupe e am Lac Rossinière Massnahmen. „Wir setzen ein Schiff mit einer Pumpe in See. Die Pumpe saugt die Sediment an und leitet sie durch die Turbine ab“, so Blanc.
Diese Lösung ist sehr kostspielig und wirkt sich auf die Kosten der Stromerzeugung aus.
Der Nachteil an dieser Methode sind allerdings die Kosten. Diese fallen gemäss der Groupe e zwischen einer und zwei Millionen Franken aus. Natürlich könne dies einen Einfluss auf den Strompreis haben, erklärt die Groupe e. Allerdings seien solche Massnahmen jeweils budgetiert und für den Strompreis gäbe es noch weitere relevante Faktoren. Nur sehr schwach vom Problem der Sedimentablagerungen betroffen ist der Schiffenensee. Insgesamt haben die Schweizer Stauseen allerdings schon ein Viertel ihres gesamten Fassungsvermögens durch Ablagerungen verloren.