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Die Zukunft des Schwarzseeschwingets ist offen

Muss das Schwarzseeschwinget vom Campus wegziehen? Der Staat will es so. Jetzt spricht OK Präsident Erich Mauron und erhält Unterstützung aus der Politik.

Findet das Schwarzseeschwinget auch nach 2026 noch vor dieser Kulisse statt? Dies ist im Moment nicht sicher. © RadioFr.

Im Normalfall leuchtet der Himmel strahlend blau, während des Schwarzseeschwingets. Eine leichte Brise zieht vom Schwarzsee her über den Festplatz und die Leute versuchen der Hitze irgendwie zu trotzen und geniessen Spitzensport in der atemberaubenden Kulisse der Freiburger Berge. Doch aktuell sind dunkle Wolken aufgezogen über dem Festplatz beim Campus Schwarzsee. Denn es ist unklar, ob das Bergfest am Schwarzsee auch nach 2026 auf dem aktuellen Festplatz stattfinden wird.

Der Platz wird enger

„Wir sind aktuell verunsichert, weil wir nicht wissen, wie es nach dem Bau der Dreifachturnhalle auf dem Campus weitergeht“, äussert der OK-Präsident des Bergfests Schwarzsee Erich Mauron seine Sorgen.

Mauron betont, dass das OK voll und ganz hinter dem Projekt der Dreifachturnhalle steht und den Bau unterstützt. Denn das Schwarzseeschwinget selbst könnte vom Neubau profitieren und Infrastrukturen nutzen. „Wenn die Halle gebaut ist, haben wir immer noch genug Platz, um unser Schwingfest am bisherigen Ort durchzuführen", ergänzt Mauron.

Dies sieht das Amt für Sport des Kantons Freiburg aber anders, wie der OK Präsident erklärt:

Wir haben die Antwort bekommen, dass wir maximal noch bis 2026 am aktuellen Ort bleiben können. Danach müssten wir einen neuen Festplatz suchen.

Eine Antwort, die Erich Mauron und das OK nicht nachvollziehen können. „Wir finden die Antwort schon fragwürdig. Der Campus wird genau für den Sport gebaut, aber eines der grössten Sportereignisse des Kantons müsste dann wegziehen“.

Infrastruktur wichtig

Mauron erklärt zudem, warum der aktuelle Festplatz für das Schwarzseeschwinget wichtig ist. „Wir können die bestehenden Infrastrukturen des Campus mieten. Zum Beispiel die Küche, die alte Turnhalle als Esssaal, die Büros für die Einteilung und das Rechnungsbüro, oder auch die Zimmer für Schwinger, die früher anreisen.“ Hinzu kommen das wunderbare Panorama, welches eine würdige Kulisse bietet für das einzige Bergfest in der Südwestschweiz.

Während der Bauzeit müsste der Event ausweichen, dafür gibt es laut Mauron eine Übergangslösung, doch danach steht das OK im luftleeren Raum. Das Schwarzseeschwinget musste schon einmal nach Plaffeien ausweichen. Für längere Zeit komme dies aber aus den genannten Gründen nicht wieder infrage.

Ausserdem zweifelt Erich Mauron daran, ob dies der Eidgenössische Schwingerverband überhaupt erlauben würde und er sagt:

Es heisst schliesslich Schwarzseeschwinget und nicht Plaffeienschwinget!

Unterstützung aus der Politik

Die Nöte des OKs haben inzwischen auch die Politik auf den Plan gerufen. SVP Grossrat und Amtskollege Bruno Riedo haben beim Staatsrat eine parlamentarische Anfrage deponiert. 

Ich erwarte vom Staatsrat ein klares Bekenntnis zum Event.

Erklärt Adrian Brügger seinen Vorstoss. Er will vermeiden, dass das einzige Bergfest in der Südwestschweiz an einen anderen Standort umziehen müsste. Laut Brügger braucht es für den Event Planungssicherheit.

Auch Brügger ist es wichtig zu sagen, dass sich seine Anfrage nicht gegen der Bau der Dreifachturnhalle richtet. „Die Turnhalle braucht es, sie ist wichtig für den ganzen Campus.“ Wichtig sei aber auch, dass das Schwingfest im gewohnten Rahmen neben der neuen Turnhalle weitergeführt werden könne. „Das Schwarzseeschwinget bietet eine perfekte Visibilität der Region, es ist ein Publikumsmagnet über die Kantonsgrenzen hinaus, dazu muss sich der Staatsrat bekennen.“

Der SVP Grossrat hebt auch den Mahnfinger: „Der Staatsrat ist nun in der Pflicht. Ich hoffe, er erlaubt es sich nicht zu sagen, dass das Schwingfest am alten Standort nicht mehr durchführbar ist. Dies käme wohl auch in der Bevölkerung nicht gut an.“ Der Staatsrat hat nun bis am 12. November Zeit, die fünf eingereichten Fragen von Adrian Brügger und Bruno Riedo zu beantworten.

Gemeinde steht hinter Event

Der Wichtigkeit für Kanton, Region und Gemeinde Plaffeien, auf dessen Gemeindegebiet sich das Festgelände befindet, unterstreicht auch Syndic Daniel Bürdel. Er betont:

Die Gemeinde Plaffeien steht voll und ganz hinter dem Schwarzseeschwinget. Wir sind auch der Meinung, dass der Anlass nach dem Bau der Dreifachturnhalle an den alten Standort zurückkehren kann.

Auch Daniel Bürdel erkennt die Wichtigkeit des Schwarzseeschwingets für die Gemeinde: „Das Schwingfest ist schweizweit bekannt und zieht viele Leute aus dem ganzen Land an.“ Zudem würde die Kulisse am Schwarzsee viele, eindrückliche Fernsehbilder bieten. Daniel Bürdel wünscht sich, dass alle Akteure am selben Strang ziehen und eine gute Lösung für den Event finden. 

Dann müssten wir weiter schauen

Erich Mauron und das OK befinden sich aktuell im luftleeren Raum. Für sie heisst es zurzeit abwarten. Auch Adrian Brügger möchte vorerst den Staatsrat seine Arbeit machen lassen. „Ich bin gespannt, wie die Antwort ausfällt.“

Was passieren würde, wenn der Staatsrat die geforderte Planungssicherheit nicht gewährleisten könnte oder möchte, darüber hat sich Adrian Brügger noch keine grossen Gedanken gemacht. Er sagt aber, „dann müssten wir uns wohl mit weiteren politischen Akteuren und dem OK zusammensetzen und schauen, wie wir weiter verfahren und was wir in Bewegung setzen könnten.“ So weit sei es nun aber noch nicht. 

Das Amt für Sport des Kantons Freiburg war bisher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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