Die zwei Gesichter der Freiburger Unihockeyaner

Floorball Freiburg gewann am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Thun und verlor gegen das 9. platzierte Gordola.

Floorball Freiburg feiert am Freitag einen Sieg und nervt sich am Samstag über eine Niederlage. © Til Bürgy

Freitagabends um 20:30 Uhr startete der Spitzenkampf gegen die punktgleichen Tabellennachbarn aus Thun vor 427 Zuschauenden. Das Zähringerderby begann zuerst etwas gemächlich. Beide Teams wollten keine Fehler in der Startphase begehen und konzentrierten sich auf die Defensivarbeit. Dadurch gelang es auch keinem Team grosse Chancen herauszuspielen. Erst in der 8. Spielminute kam es erstmals zu guten Torchancen, da Freiburg im Powerplay agieren konnte. Eine dieser Chancen nutzte Loris Roulin aus dem nahen Slot aus und markierte den ersten Treffer. Danach verlief das Spielgeschehen etwas offener hin und her mit Chancen und Powerplays auf beiden Seiten. Und als die Freiburger im Kopf vielleicht schon in der Pause waren, markierte Würz mit einem Schuss wie aus dem Bilderbuch ins weite hohe Eck den Ausgleichstreffer.

Nach der Pause kam Thun sichtlich agressiver aus den Katakomben und versuchte Freiburg früher unter Druck zu setzen. Es waren aber die Freiburger Finnen, welche aus dem nun grösser werdenden Platz in der Thuner Hälfte Profit schlagen konnten und den zweiten Treffer erzielten. Doch nur kurz darauf schossThun im Powerplay wiederum den Ausgleichstreffer. Daraufhin wurde den zahlreichen Zuschauern viele tolle Angriffe vorgetragen, ohne dass ein Team etwas Zählbares herausholen konnte. Gegen Schluss des zweiten Drittels gelang es dann den Thunern, dank etwas Chaos im Freiburger Slot mit viel Geduld den erstmaligen Führungstreffer zum 2:3 zu erzielen.

Im letzten Spielabschnitt schlug die Stunde des ehemaligen Thuners Viktor Kopecky. Liess er vorher noch ein paar hochkarätige Chancen aus, verwertete er innerhalb 5 Minuten zwei Zuspiele sehenswert und drehte die Partie quasi im Alleingang. Perroulaz im Tor der Saanestädter war anschliessend ein paar Mal gefordert und hielt den Minimalvorsprung, auch dank eines gehaltenen Penalty, bis in die 58. Minute aufrecht. Doch zwei Minuten vor Ende war es mit Reto Graber, der beste Schweizer Scorer der Liga, welcher den erneuten Ausgleichstreffer erzielen konnte. Doch auch auf dieses Tor hatten die Freiburger die passende Antwort parat. Ryser erzielte 75 Sekunden vor Schluss den viel umjubelten Siegestreffer zum 5:4.

Stürmer von Floorball Freiburg, Luca Ritz, beschreibt die Stimmung nach dem Match folgendermassen: „Nach dem tollen Spiel am Freitagabend wollten wir unbedingt diese Leistung auch im Tessin wieder abrufen und unsere Tabellenposition sichern, im Wissen, dass dies kein leichtes Unterfangen wird.“ Dies, weil die letzten 3 Auswärtsspiele in Gordola allesamt verloren gingen. „Leider gelang uns dies bei weitem nicht. Nach einem total missratenen Start fanden wir nie ins Spiel und liessen uns im letzten Drittel noch durch die Schiedsrichter zu fest ablenken. Das ist natürlich sehr bitter, aber kann für uns eine wichtige Lehrstunde für die Playoffs werden.“ , so der stark enttäuschte Luca Ritz weiter. Ritz beschrieb das Spiel im Tessin absolut zutreffend, denn nach 20 Minuten lag das Team von Stefan Hayoz bereits mit drei Toren zurück. Und als es im zweiten Spielabschnitt nach 100 Sekunden nur noch 3:2 stand, dachten viele Zuschauende bereits an die Wende, doch es kam ganz anders. Die im Playoffkampf steckenden Tessiner konnten sich rehabilitieren und erneut mit einem Dreitorvorsprung in Führung gehen.

Im letzten Drittel nahmen sich die Saanestädter mit vielen, teils sehr hart gepfiffenen Strafen, selber aus dem Spiel und das anschliessende Aufbäumen kam zu spät. Ritz hatte dazu nach dem Spiel eine klare Meinung: „So was darf mir“, Ritz nahm die erste von vier Strafen, „und uns als Team nie mehr passieren. Das ist sehr ärgerlich und schlicht dumm.“ Nichtsdestotrotz verbleiben die Saanestädter auch weiterhin mindestens auf dem zweiten Rang, da auch alle anderen Teams aus dem vorderen Tabellenbereich Niederlagen einzogen.

Floorball Fribourg - UHC Thun 5:4 (1:1, 1:2, 3:1)
Ste. Croix, Fribourg. 427 Zuschauende. SR Diserens/Girardin.
Tore: 8. L. Roulin (Y. Ryser) 1:0. 19. J. Würz (T. Schwendimann) 1:1. 23. E. Pesu (J. Föhr) 2:1. 28. N. Ammann (J. Würz) 2:2. 39. E. Widmer (Y. Bärtschi) 2:3. 47. L. Roulin (V. Kopecky) 3:3. 53. V. Kopecky (L. Ritz) 4:3. 58. R. Graber (Y. Bärtschi) 4:4. 59. Y. Ryser (E. Pesu) 5:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Floorball Fribourg. 2mal 2 Minuten gegen UHC Thun.

Regazzi Verbano UH Gordola - Floorball Fribourg 7:6 (3:0, 3:4, 1:2)
Pal. Gottardo CST, Tenero. 127 Zuschauende. SR Christen/Gilgen.
Tore: 10. A. Vitali (I. Taddei) 1:0. 15. N. Nordh (D. Alberti) 2:0. 19. A. Castellani (E. Siira) 3:0. 21. A. Fasel (V. Kopecky) 3:1. 22. D. Wolfer (L. Fasel) 3:2. 26. L. Bacciarini (A. Castellani) 4:2. 26. A. Vitali 5:2. 27. L. Bacciarini (A. Castellani) 6:2. 30. J. Föhr 6:3. 31. V. Kopecky (L. Ritz) 6:4. 51. N. Nordh (E. Siira) 7:4. 53. E. Pesu (J. Föhr) 7:5. 60. L. Roulin (R. Schneuwly) 7:6.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Regazzi Verbano UH Gordola. 5mal 2 Minuten gegen Floorball Fribourg.

Medienmitteilung - Fiona Fasel
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