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Ein letztes Cheers von Falli

Während fast 20 Jahren stand Marco Fallico alias Falli im Bad Bonn in Düdingen hinter der Bar. Bevor er diese Woche im Bonn das letzte Bier zapft, blicken wir zurück.

Marco Fallico war im Bad Bonn jahrelang für den Bar- und Gastrobetrieb verantwortlich. © Patrick Principe

Wer im Bad Bonn in Düdingen verkehrt, kennt Marco Fallico, von allen "Falli" genannt, bestens. Seit fast zwanzig Jahren serviert und parliert der Düdinger Woche für Woche im Bonn, kümmert sich um Bar und Küche, kennt die Bestellgewohnheiten der Stammgäste und ist selten um Sprüche zwischen hart und herzlich verlegen. Diese Woche zapft Falli im Bad Bonn zum letzten Mal Bier, bevor er eine neue Stelle als Sous-Chef in der Küche der SSB-Stiftung in Tafers antritt. 

"Die neuen Arbeitszeiten sind besser mit der Alltagsplanung meiner Familie vereinbar und nach fast zwanzig Jahren lockt mich eine neue Herausforderung. Ich freue mich enorm auf diesen Job", sagt der Vater von zwei kleinen Söhnen. Zudem sei es für ihn als 40-Jährigen auch mal schön, im Modus einer regulären Fünftagewoche zu arbeiten. "Das hatte ich noch nie".

Ein unüblicher Ort

Schon während seiner Koch-Lehre hat Marco Fallico regelmässig das Bad Bonn besucht. Ihm gefielen die Konzerte, die Stimmung, die Leute. Nach dem Lehrabschluss wusste er nicht wirklich, wo er beruflich tätig sein möchte, und entschloss sich erst einmal dazu, das Wirtepatent zu erwerben. "Im 2004 habe ich dann begonnen, im Bonn an der Bar zu arbeiten. Das hat mir auf Anhieb gefallen", so Falli, der sich an eine ziemlich wilde Zeit zurückerinnert, als die Bar täglich rappelvoll war. "Das Ausgehverhalten der Leute war vor zwanzig Jahren einfach komplett anders". Im Jahr 2010 hat er dann die Leitung des Bar- und Gastrobereichs von Georges Gobet übernommen. "Er war der geborene Beizer. Für mich war es am Anfang nicht ganz einfach, diese Rolle zu übernehmen".

Der Bonn-Kontext ist nicht ohne. Halb Bar, halb Konzertlokal. Die Stammgäste haben teils andere Bedürfnisse und Umgangsformen als all die unterschiedlichen Gäste, welche für Konzerte im Bonn aufflackern. "Man muss offen für die diversesten Charaktere sein und eine hohe Sozialkompetenz haben, wenn man hier arbeiten möchte", erläutert Fallico. Das Bad Bonn sei auch ein wichtiger Ort für das soziale Miteinander. "Hier sind alle willkommen und viele haben im Bonn auch ihren Freundeskreis gefunden". 

Palavern auf der Bonn-Terrasse. ©Patrick Principe

Ein wichtiger Erfahrungsschatz

In den letzten zwanzig Jahren habe Marco Fallico viel gelernt. Hatte die Verantwortung für ein Team, musste für Kneipe, Küche und Kilbi-Festival viel organisieren und konnte sich dabei auch eine relativ gute Menschenkenntnis aneignen. "Das sind enorm wichtige Erfahrungen. Dafür bin ich dem Team und meinen beiden Chefs sehr dankbar." 

Die Nachfolge wurde intern gefunden. Künftig zeichnen sich Angelia Schmutz und Sabine Herren für den Bar- und Gastrobereich im Bad Bonn verantwortlich. "Das ist eine super Lösung für uns", sagt Patrick Boschung, Betreiber und Mitinhaber des Bad Bonn, obwohl Fallis Weggang natürlich touchiere. "In all den Jahren ist eine Freundschaft entstanden. Sein Entscheid ist absolut verständlich, aber auch bedauerlich. Falli war unser Koch, Barchef, Unterhalter und Problemlöser", so Boschung.

Nach dieser Woche wechselt Falli also die Barseite und wird künftig als Gast im Bad Bonn verkehren. Er freue sich darauf, Konzerte zu geniessen, ohne alle paar Minuten servieren zu müssen. Bis dann im Bonn, Falli. Cheers!

RadioFr. - Valentin Brügger
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