Ein neues Quartier in der Stadt Freiburg?

Neue Wohnungen, Pärke oder Geschäfte könnten zum Beispiel auf dem Torry-Hügel in Freiburg entstehen.

Der Torry-Hügel in Freiburg ist seit den 1990er Jahren Bauzone. Heute mit Sicht auf die neue FKB-Arena. © Frapp

Der Torry-Hügel ist etwas ganz Besonderes. Er ist ein Baugebiet, quasi im Stadtzentrum, das bisher noch nicht genutzt wurde. Es ist jedoch nicht so, dass man es nicht versucht hätte. Es wurden Projekte auf den Tisch gelegt, die dann aus verschiedenen Gründen wieder aufgegeben wurden. "Diesmal sind die Dinge anders", erklärt Elias Moussa, der für Stadtplanung zuständige Gemeinderat.

Bahnanschluss und Kontinuität

Das Projekt Torry-Ost sieht den Bau von mehreren hundert Wohnungen und Infrastrukturen vor, die Dienstleistungen und Aktivitäten anbieten. Es wurde sogar eine Vereinbarung zwischen der Stadt, den Bauträgern und den Eigentümern unterzeichnet, um die verschiedenen Schritte festzulegen, die unternommen werden müssen. Warum gerade jetzt, Elias Moussa?

Die andere Seite des Hügels ist bereits gut entwickelt, es gibt also eine gewisse Kontinuität

Moussa fügt an: "Der Standort Saint-Léonard befindet sich ebenfalls im Umbruch und es gibt das Projekt eines Bahnhofs auf der derzeitigen Verbindung Freiburg-Murten."

Nachfrage decken?

Die Frage steht allerdings im Raum, ob die Stadt Freiburg dieses Angebot überhaupt brauchen würde. Ein ausreichendes Angebot an Wohnungen gibt es auf den ersten Blick und die Einwohnerzahl stagniert oder geht sogar zurück. Doch genau dort liege der Hund begraben, so Elias Moussa: "Man muss sich anschauen, warum die Stadt Einwohner verliert. Das liegt besonders daran, dass es an einer bestimmten Wohnungstypologie mangelt." Konkret:

Es fehlt der Stadt Freiburg an grösseren Wohnungen mit fünf oder sechs Zimmern, in denen Familien wohnen können. Sie suchen auch Grünflächen, die im Stadtzentrum rar sind.

Die Stadt Freiburg will mit dem Projekt Torry-Ost also eher neue Familien anziehen, als eine bereits bestehende Nachfrage zu sättigen. Umgekehrt könnte man auch sagen, die Stadt Freiburg versucht seine jungen Familien in der Stadt zu behalten und so etwas gegen den demografischen Rückgang zu unternehmen.

Das Projekt soll in Verbindung mit der Neugestaltung des Plateau d'Agy, der Poya-Kaserne und dem geplanten Standort des H2LéO-Schwimmbads entwickelt werden. Elias Moussa meint: "Wir werden nicht alles gleichzeitig umsetzen können, aber die Stadt muss sich entwickeln und verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden. Die Zeitpläne für diese Projekte sind unterschiedlich, aber letztendlich werden sie realisiert werden."

RadioFr. - Léo Martinetti / rf
...