Eine grünere Besteuerung für Boote in Freiburg
Der Freiburger Grosse Rat stimmte am Dienstag für eine Neugestaltung des Besteuerungssystems für Boote.

Der Grosse Rat hat am Dienstag mit einer grossen Mehrheit (81 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 6 Enthaltungen) die Neugestaltung des Besteuerungssystems für Boote angenommen. Sie setzt eine Motion der zentristischen Abgeordneten Eric Collomb und Hubert Dafflon um, die im September 2021 angenommen wurde. Darin wurde eine Besteuerung gefordert, die auf zwei Säulen beruht: einer Grundsteuer und einer Nachhaltigkeitssteuer.
Das neue Besteuerungssystem wird eine Grundbesteuerung nach der Länge des Bootes sowie eine progressive Nachhaltigkeitssteuerung nach der Motorleistung und dem Motortyp des Bootes umfassen. Elektro- und wasserstoffbetriebene Boote werden um 30 Prozent ermässigt. Berufsfischer profitieren von einer Senkung um 50 Prozent, was von den Abgeordneten einstimmig begrüsst wurde.
Weniger Einnahmen
Mit den Änderungen dürften die Steuereinnahmen von 2.5 auf 2.25 Millionen Franken pro Jahr sinken. Mittel- und langfristig, so die Erläuterungen des Staatsrats, werden die geplanten Kürzungen oder Befreiungen für Elektro- oder Wasserstoffmotoren zusätzliche Einbussen von einigen zehntausend Franken bedeuten. Der Ersatz von Verbrennungsmotoren durch Elektro- oder Wasserstoffmotoren wird vor allem die niedrigen Leistungsklassen betreffen. "Das Angebot an leistungsstarken Elektrobooten ist derzeit nicht vorhanden", stellte die Freiburger Regierung fest. Ende September dieses Jahres gab es im Kanton Freiburg 5600 Boote.
Das derzeitige Steuersystem ist recht komplex. Progressive Tarife werden in Verbindung mit verschiedenen Merkmalen wie Gewicht, Segelfläche oder Gesamtgewicht angewendet. Es gibt jedoch keine Anreize für umweltfreundliche Antriebe.