Fünf Millionen Liter Wasser für nachhaltige Landwirtschaft

Julian Schneuwly plant einen Speichersee im Pfaffenholz bei Wünnewil - dank eines Förderbeitrags des Staats.

Julian Schneuwly plant den Bau eines Speicherbeckens zur Bewässerung seiner Felder. © RadioFr

Der 33-jährige Sensler Agronom Julian Schneuwly aus Wünnewil wurde Ende April vom Staat für sein nachhaltiges Landwirtschaftsprojekt ausgezeichnet und erhielt einen Förderbeitrag von 18'000 Franken. "Moritz und ich sind sehr dankbar für diesen Betrag. Wir danken aber auch allen anderen Personen, die nachhaltige Projekte eingereicht haben, aber nicht ausgezeichnet wurden. Die Freiburger Landwirtschaft geht mit vielen guten Ideen nachhaltig in die Zukunft", so Julian Schneuwly.

Gemeinsam mit Moritz Dietrich betreibt er einen landwirtschaftlichen Betrieb in Buntels bei Düdingen und in Wünnewil. Julian Schneuwly plant den Bau eines Speicherbeckens zur Bewässerung seiner Felder, das fünf Millionen Liter Wasser aufnehmen kann. "Nächstes Jahr oder 2026 sollte das Projekt realisiert werden", meint Julian Schneuwly. Für die ganze Planung und für die Realisierung werden Ingenieure beigezogen, die das Gelände analysieren und den Leitungsdruck und das Gefälle berechnen, damit das Regenwasser aus dem Speicherbecken auf die Felder gelangt.

Dieses nachhaltige Projekt sieht vor, dass ein Speicherbecken mit Regenwasser gefüllt wird, wodurch die Entnahme von Wasser aus dem Bach Taverna mithilfe einer Dieselpumpe überflüssig werden soll. Nur noch in Extremsituationen soll aus der Taverna Wasser gepumpt werden.

Der Speichersee bei Pfaffenholz

Der Standort des Speicherbeckens befindet sich im Pfaffenholz bei Wünnewil. Dieses soll durch Dachwasser, Drainagen und ausnahmsweise auch durch Wasser aus der Taverna gespeist werden. Um das Wasser effizient zu nutzen, sind Anpassungen in der Produktion vorgesehen, wie der Aufbau von Humus, der Einsatz eines Lochsterns, eine Anpassung der Fruchtfolge und die Verwendung von Klimadaten.

Das Leitungsnetz für die Bewässerung ist für eine Doppelnutzung vorgesehen (Wasser und Gülle) und kann bei Bedarf erweitert werden. Die Bewässerung wird durch den Einsatz eines intelligenten Rollautomaten oder einer Tropfbewässerung möglichst effizient gestaltet. Auch andere Landwirtschaftsbetriebe aus der Region sollen zukünftig vom neuen Bewässerungssystem profitieren können. 

Für den Klimaschutz

Das Projekt ist nicht nur nachhaltig, sondern leistet auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Bewässerung der Felder erfolgt dann über ein unterirdisches Röhrennetz. Der Speichersee soll in die Landschaft integriert werden und einen Naturteich zur Förderung der Biodiversität umfassen. Darüber hinaus unternehmen die beiden Betriebsleiter Praxis- und Sortenversuche für eine zukunftsfähige Kartoffelproduktion.

Der Hof von Moritz Dietrich und Julian Schneuwly produziert unter anderem Kartoffeln und sieht sich mit den Herausforderungen des Klimawandels konfrontiert, darunter schwankende Niederschläge, Hitze und Extremereignisse wie Trockenheit und Nässe. Der 33-jährige Sensler Agronom Julian Schneuwly aus Wünnewil sieht sich als dynamischer Landwirt und schaut, wie viele andere seines Fachs, so in die Zukunft: 

Wir versuchen mit der Zeit zu gehen, nachhaltig zu bleiben und mal etwas Neues auszuprobieren.

Der Sensler ergänzt, dass auch mal etwas schiefgehen darf: "Aber wir haben etwas daraus gelernt und das nächste Mal machen wir es wieder besser". Er wolle innovativ bleiben und in Zukunft nicht die Faust im Sack machen und sagen, es sei alles nur schlecht. Die Landwirtschaft in der Schweiz und auch weltweit steht vor grossen Herausforderungen, aber:

Ich will für den schönsten Beruf den es gibt, in weitere Projekte investieren.

Das ganze Gespräch mit Julian Schneuwly ist hier zu hören: 

Der Sensler Agronom Julian Schneuwly bekam vom Staat einen Förderpreis von 18'000 Franken: 

RadioFr. - Martin Zbinden
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