Gottéron und das Doping
Ob es diese Saison schon eine Kontrolle gab, welche Probleme Routinier Reto Berra bei Tests hat und worauf ein Spitzensportler achten muss.
Man könnte meinen, ein Hockeymatch sei anstrengend genug. Wenn Reto Berra aber jeweils vom Eis kam und noch für einen Dopingtest in einen Becher pinkeln musste, war das mindestens so anstrengend, wie der Match selbst, erinnert er sich:
Ich schwitze viel während eines Matches und habe nicht mehr viel Flüssigkeit in mir. Dann sitze ich jeweils zwei Stunden hier herum.
Die Doping-Testperson stammt von der Organisation "Swiss Sports Integrity", diese kollaboriert unter anderem eng mit "Swiss Olympic" und dem Bundesamt für Sport. Die Tester haben ein klares Protokoll zu befolgen. Der Spieler wird bereits am Rande des Eisfeldes abgefangen und überall hinbegleitet, so Reto Berra. Der Doping-Tester begleite ihn dann beim Streching, beim Auslaufen auf dem Velo, in die Garderobe bis fast unter die Dusche. Mit einem kleinen Schmunzeln auf der Lippe fügt der Gottérongoalie an: "Das wird dann dein bester Freund, bis du endlich pinkeln kannst." Doch Reto Berra relativiert sofort, es sei kein einfacher Job und es werde gut und professionell durchgeführt. Manchmal habe er auch schon ein bisschen mit dem Tester mitgelitten, wenn in der Garderobe nach einer Niederlage das ganze Team frustriert ist und sich die Rede der wütenden Trainer anhören muss.
Dopingtest im Spätherbst?
In dieser Saison kam bei Freiburg-Gottéron bereits ein Doping-Tester vorbei, erinnert sich Reto Berra. Es sei ziemlich unterschiedlich, wie oft man für solche Tests ausgewählt werde. Während den verschiedenen Weltmeisterschaften mit der Schweizer Nati musste Reto Berra schon mehrmals pinkeln. Auch noch im alten St. Léonard Stadion kam es zu solchen Kontrollen für Berra. Im neuen Stadion und im extra dafür eingerichteten Dopingraum musste der Gottérongoalie aber noch nie antraben.
Worauf muss ein Spitzensportler achten?
Als Spitzensportler gibt es gewisse Substanzen, welche auf der Dopingliste stehen und die man nicht konsumieren darf. Besonders bei den Medikamenten müsse man heutzutage aufpassen, so Reto Berra. Deshalb sei es der Klub und der Vertrauensarzt, der die Medikamente abgebe. "Muss man trotzdem einmal in die Apotheke, so gibt es eine App von Swiss Olympic, die zeigt, was erlaubt ist und was nicht." Und auch wenn das Thema Doping für Reto Berra, für Gottéron etwas lästig ist, so gehört es doch zu einem fairen Spitzensport dazu.