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Grittibänz: Woher die Tradition kommt - und ein Rezept

Das Hefegebäck gehört einfach zum Advent, oder? Die Kulturgeschichte des Grittibänz und wie du ihn - mit oder ohne Kinder - einfach backen kannst.

Die Tradition, in der Vorweihnachtszeit Grittibänze zu backen, hat eine lange Geschichte. © Pexels

Grittibänze, die süssen Hefeteigmenschen, sind ein unverzichtbarer Teil der schweizerischen Volkskultur. Die Tradition, in der Vorweihnachtszeit Grittibänze zu backen, hat eine lange Geschichte.

Kulturgeschichte des Grittibänz

Die Wurzeln dieser Tradition reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück, als die Verehrung des heiligen Nikolaus nördlich der Alpen begann. Historische Aufzeichnungen belegen, dass bereits im 16. Jahrhundert am Nikolaustag Teigfiguren genossen wurden.

In Bern sollen Grittibänze früher oft aus Lebkuchenteig gebacken worden sein. Heutige Grittibänze sind meist aus süssem Zopfteig.

Der Begriff "Gritti" beschreibt einen gebrechlichen alten Mann, während "Bänz" die Kurzform von Benedikt ist.

"Teig machen hat etwas Entspannendes"

Das Backen von Grittibänzen bietet nicht nur eine kulinarische Aktivität, sondern auch eine Gelegenheit zur Entspannung und kreativen Entfaltung, wie Erziehungswissenschaftlerin Rebekka Sieber betont.

Das Teigmachen ist einfach so befreiend. Da kann man ganz viel rauslassen.

Da spielt der Teig nicht nur eine essentielle Rolle im Backvorgang, sondern wird zum Protagonisten grossartiger Geschichten. Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf und der Teig wird Teil grosser Schlachten oder erlebt hochdramatische Ereignisse.

Aber die Regeln müssen klar sein: Der Teig bleibt auf dem Tisch und vermengt sich nicht mit anderen Spielzeugen

Am Schluss ist der Teig meistens sehr luftig, weil doch ziemlich viel passiert ist mit ihm.

Einige Brote sind dann formvollendet, andere erinnern eher an abstrakte Kunstwerke. Manchmal muss man tief in die Welt der Fantasie eintauchen, um zu entdecken, dass das eigenartig geformte Brot eigentlich eine Schildkröte darstellen soll.

Gelingsicheres Rezept aus dem Tiptopf

Zutaten für den Teig

180 g Zopfmehl
0.25 KL Salz
1 KL Zucker
20 g weiche Butter
0.25 Würfel Hefe
1 dl Milch

Zutaten zum Verzieren

0.5 EL Weinbeeren
0.5 EL Nüsse
0.5 EL Hagelzucker

Zubereitung

Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und mit Kelle mischen. Teig von Hand kneten, bis er glatt und geschmeidig ist.

Zugedeckt um das Doppelte aufgehen lassen.

In 5 Stücke teilen. 4 Teigstücke oval formen, Kopf, Arme und Beine mit Schere einschneiden.

Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit restlichem Teig verzieren.

1 Ei in kleiner Schüssel aufschlagen, mit Gabel verrühren. Grittibänz mit Pinsel bestreichen.

Grittibänz mit Weinbeeren, Nüssen und Hagelzucker verzieren.

In der unteren Ofenhälfte bei 200 Grad während 25 bis 30 Minuten backen. Beim Klopfen auf die Unterseite soll der Grittibänz hohl tönen.

Frapp / RadioFr. - Nadina Schneuwly
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