Bei ihm lernte Deutschfreiburg Skifahren
"Hapfere Ärnstli" arbeitet seit fast fünf Jahrzehnten auf dem Hapferen Skilift in Plaffeien. Von Altersmüdigkeit ist noch nichts zu spüren.

Eigentlich heisst er Ernst Zbinden, aber alle nennen ihn Hapfere Ärnstli. Seit 48 Jahren arbeitet er auf dem Hapferen Skilift in Plaffeien und hat somit Generationen von kleinen Freiburgerinnen und Freiburgern das Skifahren ermöglicht.
Die Kinder müssen zufrieden sein
Seine Arbeit begann am 14. Januar 1974, auf den Tag genau. Damals wurde der Hapferen Skilift nämlich erstmals in Betrieb genommen. "Wir glaubten zuerst nicht, dass junge Familien mit Kinder kommen würden. Aber sie sind gekommen, und das ist heute noch so – wenn wir Schnee haben." Seitdem schaut er, dass der Betrieb läuft, gibt den Skifahrern die Bügel, verkauft Billete, stellt Skibindungen ein. Und man merkt, dass es ihm Freude macht. "Solange ich noch kann, werde ich weitermachen. Ich hoffe, es dauert noch ein Weilchen, ich bin ja schon alt."
Schätzungsweise 80% der Deutschfreiburger Bevölkerung hat an seinem Hang das Skifahren erlernt. Auch für "Hapfere Ärnstli" war der Umgang mit den Kindern ein Lernprozess. "Die Kinder müssen am Lift zufrieden sein. Wenn sie weinen und schreien ist etwas nicht gut. Und wenn die Kinder zufrieden sind, sind es die Eltern auch", weiss er zu berichten.
10 bis 15 Zentimeter müssen es halt schon sein
Was Ernst Zbinden eher zu denken gibt, ist der immer weniger werdende Schnee. Aber auch die Ansprüche der Kundschaft haben sich verändert. "Früher sind wir auch mit fünf Zentimeter Schnee gefahren, heute können wir das nicht mehr. Die Kinder werden sonst dreckig." Darum kann der Skilift an immer weniger Tagen im Jahr operieren. Acht Tage war der Lift vor Weihnachten in Betrieb, seitdem läuft nichts mehr. "Ärnstli" erinnert sich noch an Zeiten, in denen der ganze Winter durch Schnee lag. Aber diese sind schon lange vorbei.
Mittlerweile ist der 80-Jährige pensioniert und macht auf dem Skilift nur noch wenig. Manchmal steigt er selber noch in die Skier, aber eher selten. Trotzdem sieht er die Zukunft des Hapferen Skilifts positiv: "Das wird schon weiterlaufen. Mein Nachbar führt das weiter, solange wir noch Schnee haben. Das ist die grosse Frage."
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