"Ich fand Beerdigungen oft sehr langweilig"
Karin Ledermann ist Autorin und Bloggerin aus Murten. Und sie bietet Workshops an, um den eigenen Nachruf vorzubereiten.
Karin Ledermann bietet Nachruf-Workshops an. Oder anders gesagt: Man(n) kann bei ihr die eigene Beerdigung vorbereiten. Zumindest jenen Teil, der sich auf das Leben der verstorbenen Person bezieht.
Oft erkannte ich den Verstorbenen in diesen Zeilen nicht wieder. Es war oft nur schön oder nur schwer. Das machte mich traurig ...
Karin Ledermann wollte für sich etwas anderes. Aber auch für alle anderen. Deshalb rief sie den Nachruf-Workshop ins Leben. Darin hat es Platz für maximal sechs Personen. Meistens seien es Frauen, die in Karins Kurs teilnehmen würden. "Vielleicht haben Frauen eher den Mut, hinzuschauen. Auch wenn es persönlich wird", so die Autorin.
Rückblick aufs Leben
Ein Nachruf habe eben nichts zu tun mit einer sachlichen Patientenverfügung. Er ist aber auch nicht dasselbe, wie eine Biografie. Diese ist weit ausführlicher. Kann aber aus einem Nachruf entstehen, erklärt Ledermann. Wichtig ist ihr, dass die Teilnehmenden erst einmal ins Schreiben kommen. Kreativ, frei von Bewertungen, einfach in den Fluss kommen.
Es ist ein Prozess. Ein Nebeneffekt ist oft auch, dass man rausfindet, was man im Leben noch möchte.
Eine Dankbarkeit komme oft auf, bei den Kursteilnehmenden. Dankbarkeit, für alles, was war. Und das, was noch kommen wird. Ob Karin Ledermann ihren eigenen Nachruf bereits ausformuliert hat, das hörst Du im 1 zu 1.