"Ich kriege bis zu 50 Anrufe pro Tag"
Wird ein Wildtier angefahren oder angeschossen, klingelts idealerweise beim Wildhüter Pascal Riedo. Spannend sei der Job auch, weil kein Tag gleich sei.

"Die Leute meinen manchmal, ich führe ein Flohnerleben draussen in der Natur", sagt Pascal Riedo, der schon fast 10 Jahre als Wildhüter arbeitet. Es gebe aber anstrengende Zeiten, wo er als Zuständiger für das Sense-Oberland dutzende Male pro Tag gefragt sei. Dies vor allem in der dunklen Jahreszeit und während der Jagdsaison.
Das Telefon als wichtige Quelle
Alle 16 Wildhüter im Kanton Freiburg seien auf entsprechende Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen: "Leute, die ein verletztes Tier gesehen oder eines angefahren haben und das mitteilen, helfen uns," sagt der 34-Jährige aus Schwarzsee.
Die ständige Erreichbarkeit zehrt an den Kräften.
In seiner Funktion sehe er viel Unschönes. Gerade bei der Jagd angeschossene und nicht rasch gefundene Tiere müssten unnötig leiden. Darum sei auch der Draht zur Jägerschaft enorm wichtig, sagt Riedo. Die ständige Erreichbarkeit als Wildhüter zehre allerdings an den Kräften.
Jagen verpflichtet
Eigentlich sind Jäger und Jägerinnen zu einer Nachsuche verpflichtet. Das heisst, dass ein bloss angeschossenes und nicht tödlich getroffenes Tier gesucht und erlegt werden muss. Andernfalls drohen Strafen. "Wir können Ordnungsbussen verteilen oder Anzeige erstatten, bei der Staatsanwaltschaft oder beim Oberamt", erklärt Riedo.
Ein paar wenige halten sich nicht ans Gesetz.
Mit 19 Anzeigen wegen gravierender Vergehen blieb die Zahl über die letzten drei Jagdsaisons etwa konstant. Was aber immer häufiger verhängt wird, sind Bussen für weniger gravierende Vorfälle - in der vergangenen Saison waren es 43.
Die Mehrheit der Jägerschaft halte sich aber an die Vorschriften und mache keine Probleme. Nur ein paar wenige würden das Gesetz anders auslegen und sich etwas mehr herausnehmen. Riedo ist es wichtig, dass man für die verletzten Tiere die beste Lösung findet und sagt: "Wenn man merkt, dass was in die Hose ging, soll man anrufen und dann können wir zusammen schauen, dass wir das Beste daraus machen." Sein Wunsch sei, dass die Jägerschaft offen mit ihm und den anderen Wildhütern kommuniziere.