30'000 Personen konsumieren illegale Substanzen

In unserer "Drogen-Serie" thematisieren wir diese Woche illegale Substanzen im Kanton Freiburg in all seinen Facetten.

Im Kanton Freiburg sind Cannabis und Kokain die am meisten konsumierten illegalen Drogen. © RadioFr.

Diese Woche stehen Drogen im Fokus. In einer Serie in den nächsten fünf Tagen stellen wir illegale Substanzen ins Rampenlicht und erklären unter anderem dessen Wirkung.

Der Fachspezialist Professor Dr. med. Gregor Hasler klärt auf. Er ist Psychiater, Psychotherapeut und Neurowissenschaftler und untersucht an der Universität Freiburg das Hirn von Menschen mit stressabhängigen psychischen Störungen.

Weiter werden wir mit einem Fahndungsteam der Kantonspolizei unterwegs sein. Ramon Mooser, Brigadenchef der Kriminalpolizei Freiburg und Abteilungsverantwortlicher Rauschgift gibt uns einen Einblick in seinen professionellen Alltag, dabei legen wir Kokain-Kügelchen auf eine Waage und stellen dessen Marktwert fest.

Dazu schildert uns eine ehemals drogenabhängige Person, wie sie aus der Sucht gefunden hat und sie den Alltag nun ohne Drogen erlebt. 

Mit Rebecca Weiss von der Institution REPER thematisieren wir Massnahmen zur Prävention von Sucht und Risikosituationen für Jugendliche aus dem Kanton Freiburg. 

Kokain, LSD, Heroin, Crack oder Cannabis

Kokain, LSD, Heroin, Crack oder Cannabis. Im Kanton Freiburg werden diese Substanzen aktuell von rund 30'000 Personen konsumiert. Rund 22'000 davon nehmen Cannabis ein, die restlichen Personen nehmen harte Drogen zu sich, wie Kokain oder Heroin, so Ramon Mooser, Brigadenchef der Kriminalpolizei Freiburg und Abteilungsverantwortlicher Rauschgift gegenüber RadioFr. 

Kokainanalyse bei der Kantonspolizei
Die Kantonspolizei Freiburg hat Kokain sichergestellt. 

Im Kanton Freiburg sind Cannabis und Kokain die am meisten konsumierten illegalen Drogen. Im Verhältnis dazu gibt es aber immer noch am meisten nikotin- und alkoholabhängige Menschen, basierend auf den nationalen Statistiken.

7,3 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren konsumieren Cannabis. Rund 1 Prozent nehmen Kokain zu sich. Synthetische Drogen nehmen rund 0,8 Prozent zu sich, unter anderem Amphetamine oder Ecstasy. Dies ergeben aktuelle Abwasserproben aus den Kantonen Waadt und Zürich.

Der Alltag der Drogenbekämpfung

Versteckte Ermittlungen gehören zur täglichen Arbeit der Kriminalpolizei. Das Team besteht aus rund elf Personen. Die Hauptorte - sogenannte Hotspots - an denen sich Drogenhändler in der Stadt Freiburg aufhalten, sind unter anderem der Bahnhof und der Grand-Place.

Die Arbeit der Drogenfahndung kann zwar als frustrierend empfunden werden, aber die erfolgreichen Ermittlungen und die präventive Arbeit machen den Einsatz lohnenswert. Jede Person, die keine Drogen konsumiert, ist ein Erfolg, so Ramon Mooser.

Grosser Fang letzten Herbst

Die Freiburger Kantonspolizei konnte letzten September einen mehrjährig etablierten Kokainhandel im Sensebezirk zerschlagen. Über 110 Personen wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Fünf Personen wurden in Untersuchungshaft genommen und mehrere Strafuntersuchungen wurden eröffnet, wie die Kantonspolizei mitteilt.

Drei mutmassliche Kokainhändler, im Alter von 22, 23 und 25 Jahren wurden verhaftet. Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, von März 2018 bis Oktober 2022, rund 10,5 Kilogramm Kokain, 18,5 Kilogramm Marihuana, fünf Kilogramm Haschisch, 850 Ecstasy-Pillen an Drogenkonsumenten verkauft zu haben.

RadioFr. - Martin Zbinden
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