Jaël so persönlich wie noch nie

Das neue Album „Midlife“ ist eine emotionale und bewegende Standortbestimmung.

In ihrem neuesten Werk "Midlife" wird Jaël so persönlich wie noch nie © jaelmusic.ch

„Mein Sohn hat mich an die Grenze der Erschöpfung gebracht“, sagt die Sängerin Jaël. „Er war ein Schreibaby. Am Anfang hat er kaum geschlafen und viel geweint.“ Nach zwei Jahren war Jaël, damals 42, am Ende, psychisch und physisch. Diese Erfahrung war der Auslöser für das neue Album „Midlife“.

„Es war ein richtiger Überlebenskampf. Und dann kam der Lockdown, was dazu führte, dass ich züruck und nach vorne geschaut habe.“ Während dieses Prozesses, seien viele tiefe Gefühle wieder hervorgekommen und alte Erlebnisse wieder an die Oberfläche gekommen. „Da habe ich gemerkt, dass ich da nochmals genau hinschauen muss.“

Eine dieser Erfahrungen ist ein sexueller Missbrauch, welcher Jaël in jungen Jahren wiederfahren ist. Darüber habe sie noch nie in einem Song gesprochen. Jetzt fühle es sich aber richtig an darüber zu sprechen und zu singen.

„Plötzlich habe ich bemerkt, dass ich diese Erfahrung noch besser Verarbeiten muss. Die Schuldfrage war für mich nicht geklärt.“ In den beiden Liedern„Paralyzed“ und „I Need To Get Out“ geht es um diese Erfahrung.

Meinung der Musikredaktorin Anne Moser:

Jaël ist ehrlich und authentisch. Sie spricht auf diesem Album Themen an, die Menschen, welche sich in der Mitte ihres Lebens betreffen, also im Midlife sind, betreffen, berühren und beschäftigen.

RadioFr. - Anne Moser / mdh
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