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Jede Woche wird im Kanton Freiburg ein Gewässer verschmutzt

Das Amt für Umwelt muss regelmässig wegen Wasserverschmutzungen eingreifen - aus diversen Gründen.

Im Kanton Freiburg wurden dieses Jahr über 30 Gewässer verschmutzt. © Keystone

Molke, Gülle, Kohlenwasserstoffe, Chemikalien: Der Kanton stellte dieses Jahr 36 Vorfälle fest, bei denen Flüsse, Bäche oder Seen verschmutzt wurden. Das Amt für Umwelt (AfU) musste bis jetzt über 20 Mal eingreifen. Die Ursachen für diese Verschmutzungen sind laut Eric Mennel, Dienstchef für die Sektion Gewässerschutz im AfU, unterschiedlich. "Es sind Brände, Unfälle, Verschmutzungen durch Baustellen oder auch versehentliche Verschmutzungen durch Gülle. Derzeit aber ist die Situation im Vergleich zu den Vorjahren stabil."

Jedes Jahr gibt es rund 100 Fälle, wo Flüsse und Seen, von denen in der Regel die Hälfte einen Einsatz der Feuerwehr, der Wildhüter und der Polizei braucht. Die Mehrheit der Fälle ist unfallbedingt, was die Prävention erschwert, bedauert Eric Mennel. "Seit drei Jahren kommunizieren wir bei jedem Polizeieinsatz, um auf Nachlässigkeiten aufmerksam zu machen. Aber bei den Unfällen können wir leider nicht viel tun."

Für die Menschen nicht gefährlich

In den meisten Fällen sind die Verschmutzungen für die Bevölkerung ungefährlich. "Die Risiken für die Bevölkerung zu minimieren ist die Priorität der Einsatzkräfte", betont Eric Mennel, "aber es ist wichtig, dass die Bevölkerung die Risiken kennt.

Das kann bei einer Verschmutzung in der Nähe eines Brunnens passieren. In solchen Fällen wird die Wasserentnahme sofort gestoppt und erst wieder geöffnet, wenn die Analysen zeigen, dass kein Risiko mehr besteht." Eric Mennel stellt klar, dass es in diesem Jahr keine Verschmutzung von Wasserläufen mit einem Risiko für die Bevölkerung gegeben hat.

Auswirkungen auf Flora und Fauna

Aber wie sieht es mit den Auswirkungen auf Flora und Fauna aus? Bei den Einsätzen werden biologische und chemische Analysen durchgeführt, um zu verstehen, welche Art von Schadstoffen in welcher Menge ausgetreten sind und welche Auswirkungen sie auf die Mikroorganismen und die Umwelt haben.

Diese Massnahmen helfen der Umwelt, ihren natürlichen Zustand wiederzuerlangen, können aber nicht verhindern, dass bei grösseren Verschmutzungen grosse Schäden entstehen, wie es kürzlich in der Sionge der Fall war, wo über tausend Fische starben. Ermittlungen sind noch immer im Gange, um die genauen Umstände der Verschmutzung zu bestimmen.

Frapp / RadioFr. - Mattia Pillonel / mz