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"Die Natur ist kein Abfalleimer"

Über hundert Mal im Jahr muss die Feuerwehr wegen verschmutzten Gewässern ausrücken. Mühsame und zeitintensive Einsätze.

Ölspuren im Höllbach in Ried bei Kerzers am 9. Februar 2023. © Kantonspolizei Freiburg

10. Februar, 2. Februar, 20. Januar und 6. Januar – all diese Tage haben etwas gemeinsam. An jedem von ihnen publizierte die Kantonspolizei Freiburg eine Medienmitteilung, um über verschmutzte Gewässer zu informieren. Ein Phänomen, dass sich langsam aber stetig häuft. 

Gülle oder Chlor im Bach

Waren es im Jahr 2020 noch 108 Fälle, waren es im vergangenen Jahr schon 120 Fälle, die das Amt für Umwelt verzeichnet hat. "Es ist keine Explosion, aber wir sehen eine leichte Zunahme von Jahr zu Jahr", sagt Eric Mennel, Chef für die Wassersicherheit beim Amt für Umwelt. 

Gründe für die Verschmutzungen gibt es viele. Unfälle im Strassenverkehr, in der Landwirtschaft oder bei Industrieanlagen. Besonders letztere halten die Feuerwehr Düdingen immer wieder auf Trab. "Meistens sind es technische Defekte, wobei Öl, Motor- oder Kraftstoffe auslaufen und in die Gewässerläufe fliessen", sagt Feuerwehr-Kommandant in Düdingen, Thomas Rumo. 

Der Ausrückstandort Düdingen verfügt über zwei Fahrzeuge mit Spezialmaterial. "Wir haben verschiedene Fliess, Absorbiermittel oder spezielle Kissen, die wie diese Kissen im Pool aussehen. Sie saugen die fremden Stoffe dann auf", sagt Rumo. 

Wochenlange Feuerwehr-Einsätze

Die Einsätze sind zeitintensiv. "Wir sprechen hier von fliessenden Gewässern. Ein Löscheinsatz bei einem Brand dauert maximal zwei oder drei Tage. Bei Gewässer-Reinigungen sprechen wir von Tagen bis zu mehreren Wochen." 

Der Feuerwehr-Kommandant hat daher eine Bitte: "Entsorgt die Sachen dort, wo sie hingehören. Öl gehört nicht in den Abfluss und die Natur ist kein Abfalleimer. Häbet Sorg dazu", sagt Rumo. 

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RadioFr. - Andrea Schweizer
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