Kanton Freiburg als Vorreiter: Gratis Hygieneartikel

Der Freiburger Staatsrat hat nach einem Pilotprojekt beschlossen, ab 2024 in öffentlichen Gebäuden Hygieneprodukte kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Dieser Hygieneartikel-Spender soll künftig in 73 öffentlichen Gebäuden des Kantons Freiburg hängen. © RadioFr.

Die Umsetzung des Projekts ist die Folge eines Postulats zweier Grossrätinnen Ende 2020. Sie baten den Staatsrat um die Prüfung der Bereitstellung von gratis Hygieneprodukten in öffentlichen Gebäuden des Kantons. Drei Jahre später präsentiert der Kanton Freiburg das Projekt, welches 2024 umgesetzt werden soll.

73 Gebäude werden ausgerüstet

In den öffentlichen Gebäuden werden Hygieneprodukte zur Verfügung stehen, sodass sich junge Mädchen und Frauen jederzeit versorgen können. Das Freiburger Hochbauamt hat 59 öffentlich zugängliche Gebäude im gesamten Kanton ermittelt, in denen jeweils ein fixer Spender installiert werden muss. Ausserdem sollen in 14 weiteren Gebäuden mehrere Spender installiert werden.

Die Hygienprodukt-Spender soll es in allen Teilen des Kantons geben. Insbesondere in Schulen, Sportanlagen oder sonstigen öffentlich zugänglichen Gebäuden, wie etwa das Spital.

Für die anfängliche Umsetzung sieht das Budget insgesamt 70'200 Franken im ersten Jahr vor, dies inklusive Kosten für die Sensibilisierungs- und Kommunikationskampagne. Ab dem zweiten Jahr rechnet der Kanton Freiburg mit Kosten von 36'200 Franken.

Periodenarmut bekämpfen

Das Angebot richtet sich insbesondere an Mädchen und Frauen, die finanziell Mühe haben, solche Artikel zu kaufen. So wird verhindert, dass Frauen zu selbstgemachten Artikeln aus Toilettenpapier greifen, welche gesundheitliche Probleme auslösen können. Das Thema Menstruation wird immer weniger zu einem Tabuthema, dennoch ist es für einige Frauen schwierig, offen über das Thema zu reden oder Kolleginnen um Hygieneprodukte zu bitten.

Nebst den finanziellen Schwierigkeiten werden Frauen manchmal durch die Menstruation oder deren Stärke überrascht. Bei unregelmässigen Menstruationszyklen können die Spender den Frauen aus einer misslichen Lage helfen.

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RadioFr. - Tracy Maeder
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