"Wir schauen, dass der Staatsrat sein Versprechen hält"
Der Grosse Rat hat einen Vorstoss zur Förderung der Zweisprachigkeit an Hochschulen abgelehnt, stimmt aber einem Vorschlag des Staatsrats zu.

In einem Punkt ist sich der Freiburger Grosse Rat einig: Die Zweisprachigkeit muss gefördert werden. Beim Wie gehen die Meinungen teilweise auseinander. So war es auch am Mittwoch in der Märzsession, als der Mitte-Grossrat Daniel Bürdel ein entsprechendes Mandat dem Grossen Rat präsentierte.
Die Idee der Initiantinnen und Initianten war es, einen Fonds zur Förderung der Zweisprachigkeit an Freiburger Hochschulen zu schaffen, in welchen jährlich 100'000 Franken eingesteckt werden. Dieses Mandat wurde mit 78 Nein-Stimmen abgelehnt, zugunsten eines anderen Vorschlags.
Bestehenden Fonds nutzen
Der Vorschlag, welcher letztendlich angenommen wurde, kommt vom Freiburger Staatsrat. Dieser sieht vor, künftige Projekte zur Förderung der Zweisprachigkeit über den bereits bestehenden Forschungs- und Entwicklungsfonds der HES-SO Freiburg zu finanzieren. Diesem Vorschlag stimmte der Grosse Rat fast einstimmig zu, mit 99 Ja zu 3 Nein Stimmen.
Daniel Bürdel, Mitinitiant des Mandats, ist zufrieden mit diesem Vorschlag. Man habe im Vorfeld der Session bereits mit dem Staatsrat darüber diskutiert und einen Kompromiss gefunden.
Es ist eine sinnvolle Alternative, weil es technisch einfacher umzusetzen ist.
Die Idee eines Fonds sei im Grundsatz gut, sagt der Mitte-Grossrat Bernhard Altermatt. Allerdings sei die Dotierung von 100'000 Franken für einen Fonds, der jährlich wieder gefüllt werden muss, nicht die richtige Lösung. Laut Altermatt wäre einerseits die Summe zu klein und andererseits würde ein neues Instrument geschaffen werden, welches administrativ komplex wäre.
Nun liegt der Ball beim Staatsrat, der das Reglement des bestehenden Fonds anpassen muss. Vorallem müssen bei den Budgetverhandlungen die entsprechenden Zusatzmittel für die Zweisprachigkeit in diese Fonds reinfliessen.
Der Grosse Rat wird schauen, dass der Staatsrat dieses Versprechen hält
so der Freiburger Grosse Rat Bernhard Altermatt.