Kokain in Romont: Für Freiburg ist "der Fall abgeschlossen"

Zwei Verdächtige wurden festgenommen. Sie sollen im Mai 2022 versucht haben, die bei Nespresso entdeckte Drogen zu bergen.

500 Kilogramm Kokain waren in der Nacht auf den 30. April 2022 bei Nespresso angekommen und wurden am 2. Mai entdeckt. © Kantonspolizei Freiburg

Die halbe Tonne Drogen hätte wahrscheinlich im Kanton Basel-Landschaft in Empfang genommen werden sollen. Das zeigen Recherchen des Mediums "Gotham City", die von 24 Heures weitergegeben wurden. Demnach hielten sich in den Tagen vor der Kokainbeschlagnahmung in der Nespresso-Fabrik am 2. Mai vier verdächtige Personen in einem Logistikzentrum in Frenkendorf auf.

Die Bemühungen der Basler Ermittler zahlten sich aus. Die Identitätskontrolle einer der Männer und die Auswertung der Videoüberwachung führten sie zu zwei Personen, die in Italien lebten. Einer von ihnen wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft ausgeliefert. Sein Komparse wurde trotz eines vom Berufungsgericht in Mailand bestätigten Antrags noch nicht an die Schweiz ausgeliefert.

Die Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft teilte "Gotham City" mit, dass sich derzeit drei Personen "im Rahmen der Ermittlungen zum Fund von 500 Kilogramm Kokain in einem kaffeeverarbeitenden Betrieb in der Westschweiz" in Haft befinden. Laut der Behörde sollen die Verdächtigen auch mit dem Fund von 40 Kilogramm Kokain, ebenfalls in Frenkendorf, im September 2021 in Verbindung stehen.

Die Freiburger Justiz hat den Fall abgeschlossen

Die Freiburger Justiz ihrerseits hatte die Ermittlungen im letzten Sommer eingestellt. Die neusten Erkenntnisse aus dem Kanton Basel-Landschaft werden die Staatsanwaltschaft nicht veranlassen, den Fall wieder aufzunehmen, "da sie keinen direkten Bezug zum Kanton Freiburg haben", erklärt Staatsanwalt Philippe Barboni. Weiter weist dieser darauf hin, dass die Kontakte zum Kanton Basel-Landschaft von Anfang an bestanden hatten. "Der Fall ist in Freiburg abgeschlossen", fasst er zusammen.

Im vergangenen Jahr hatte die Arbeit der Freiburger Ermittler gezeigt, dass die Drogen nicht für die Nespresso-Fabrik bestimmt waren. Es ist auch bekannt, dass die Kokainlieferung in einem Seecontainer reiste, der am 21. März Santos (Brasilien) verlassen hatte und am 14. April in Belgien ankam. Die Lieferung wurde dann im Kanton Basel-Landschaft zwischengelagert, bevor sie in der Nacht zum 30. April in Romont ankam.

RadioFr. - Alexia Nichele / fw
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