Der FC Kerzers erhält besseren Kunstrasen als YB

An der gestrigen Gemeindeversammlung in Kerzers haben die Stimmberechtigten für einen Kunstrasen gestimmt. Dies nicht ohne hitzige Diskussionen.

Der FC Kerzers erhält einen Kunstrasen, der moderner ist, als der im Wankdorfstadion. © RadioFr. / Kerzers

Die Stimmberechtigten der Gemeinde Kerzers haben sich gestern in der Seelandhalle zur Gemeindeversammlung getroffen. Anwesend waren auch zahlreiche Fussballspieler des FC Kerzers, die den ganzen Abend gespannt auf die Abstimmung über den Kunstrasen für den Fussballplatz Erli gewartet haben. 

Kunstrasen von modernster Technologie

Das Kunstrasen-Projekt für den FC Kerzers hat dann auch für viel Diskussion gesorgt. Die Sanierung des Fussballplatzes kostet insgesamt 1,75 Millionen Franken. Dieser Betrag scheint einigen übertrieben hoch, andere hinterfragen die Notwendigkeit eines Kunstrasens für einen Amateurfussballclub. 

Der Gemeinderat rechtfertigt die Sanierung des Fussballfeldes Erli mit den hohen Unterhaltskosten von bis zu 80'000 Franken. Besonders über die Wintermonate ist die Nutzung des Fussballplatzes eine Herausforderung. Zudem hat der FC Kerzers mittlerweile über 400 aktive Mitglieder. Diese haben kaum noch Platz, um auf den Fussballfeldern zu trainieren oder können aus wettertechnischen Gründen gar nicht darauf spielen.

Das Projekt sieht vor, das Hauptfeld mit Kunstrasen auszustatten. Für eine korrekte Durchführung der Sanierung hat der Gemeinderat das Projekt von einem spezialisierten Landschaftsarchitekten bearbeiten lassen. Nach Tests, die mit zwei Fussballspielern durchgeführt wurden, hat man sich für einen Kunstrasen mit Elastikschicht entschieden. "Das ist ein Kunstrasen von neuster Technologie", betont der zuständige Gemeinderat Jörg Bönzli.

Der neue Kunstrasen soll allen Fussballteams zur Verfügung stehen, auch den Junioren. Der Gemeinderat geht von einer Nutzungsdauer von mindestens 15 Jahren aus. Die Realisierung des Kunstrasens ist von Juni bis Oktober 2024 vorgesehen.

Der Betrag, der von der Gemeinde Kerzers übernommen wird, liegt bei 1,4 Millionen Franken. Weitere Beiträge erhält die Gemeinde unter anderem von der LoRo-Sport Freiburg und dem FC Kerzers.

Die Stimmberechtigten von Kerzers haben das Projekt letztendlich mit 164 Stimmen angenommen. Anwesend waren 221 Stimmberechtigten.

Lampen im Wert von 1,7 Millionen

Die Beleuchtungen in den Gemeindeliegenschaften von Kerzers sind in die Jahre gekommen. "Heute sind diese Beleuchtungsanlagen energietechnisch nicht mehr effizient", erklärt Gemeinderat Jörg Bönzli der Gemeindeversammlung.

Deswegen beantragte gestern Abend der Gemeinderat der Stimmbevölkerung einen Kredit von 1,7 Millionen Franken zu genehmigen. Damit sollen rund 5'000 Lampen in 18 Gebäuden ausgewechselt werden. Ausserdem erhalten dadurch auch die Sportanlagen der Gemeinde neue Beleuchtungsanlagen.

Die Gemeindeversammlung nimmt diesen Kredit mit grosser Mehrheit an.

Risiken minimieren im Grossen Moos

Weiter haben die anwesenden Stimmberechtigten über die Gründung einer Bodenverbesserungskörperschaft abgestimmt. Diese Genossenschaft soll ein Landumlegungsverfahren des Grossen Mooses durchführen.

Die Umlegung ist gemäss Gemeinderat nötig, weil das Gebiet hochwassergefährdet ist. Dafür wurde bereits im Jahr 2017 ein Massnahmenkonzept erarbeitet. Dieses sieht vor, die Hochwasserschutz- und Revitalisierungsmassnahmen in mehreren Etappen auszuführen. Die erste Etappe entlang der Bibera, dem Grand Canal und des Galmizkanals will der Gemeinderat so schnell wie möglich realisieren. Dazu werden rund 20 Hektaren Land benötigt - mittels einer Landumlegung soll dies beschafft werden.

Die Gemeindeversammlung hat der Gründung einer Bodenverbesserungskörperschaft mit grosser Mehrheit zugestimmt. Die erste Etappe kostet rund 54 Millionen Franken, worüber die Stimmberechtigten zu einem anderen Zeitpunkt abstimmen werden.

RadioFr. - Tracy Maeder
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