Lichtfestival Murten: Was sagt die Gastronomie zur Abgabe?
Zwei Franken sollen Gastronominnen und Beizer pro Stuhl und Tag ans Lichtfestival abgeben. Was sie dazu meinen und wie es dazu kam.
Das Murtner Lichtfestival zieht wieder viele ins Städtli. Etliche wärmen sich in einem der Restaurants, Bistros und Cafés bei einem Getränk oder einem Menu auf. Das bringt den Betrieben mehr Arbeit und mehr Umsatz.
Einen Teil ihrer Einnahmen sollen sie dem Lichtfestival abliefern. Die Abgabe von zwei Franken pro Sitzplatz und Tag ist allerdings freiwillig.
„Die Abgabe ist eine Gegenleistung“
Für Luca Schild, dem operativen Leiter des Lichtfestivals, ist die Gastro-Abgabe Teil eines Deals. Schild sagt: "Wir verpflichten uns als Veranstalter, keine externen Caterer einzuladen und erhalten von der Gastronomie als Gegenzug diese Unterstützung." Und zwar für die geleistete Promoarbeit und dafür, dass man mit dem Festival Leute nach Murten bringe. Ziel des Festivals sei es, die Region Murtensee zu fördern.
Wir sind solidarisch und diesen Aufwand darf man unterstützen.
Dieser Deal ist offenbar breit akzeptiert. Mit 32 Betrieben macht die grosse Mehrheit aller Murtner Gastrobetriebe mit. Marc Joachim, Mitinhaber des Hotels Murtenhof und Krone sagt, warum er diese Abgabe gern bezahlt: "Wir sind solidarisch und dieser Aufwand, der unsere Stühle in der Nachsaison füllt, darf man unterstützen."
Viel Lob und etwas Bedauern
Joachim lobt das Lichtfestival wie auch Murten Tourismus für deren Flexibilität. Mache es etwa aufgrund der Temperaturen und dem entsprechenden Heizaufwand keinen Sinn, seinen Gästen Plätze im Wintergarten anzubieten, würden die dort vorhandenen Plätze auch nicht berechnet.
Auch Fanny Montani findet die Gastro-Abgabe gerechtfertigt. Man profitiere vom Lichtfestival, das Menschen nach Murten bringe, sagt die Inhaberin des Bistrottinos. "Es ist eine Bereicherung und ein riesen Aufwand, das alles zu organisieren und darum finde ich, es ist korrekt."
Wenn wir zusammenhalten, können wir Murten weit bringen.
Auch bei den anderen Betrieben, die RadioFr. angefragt hat und welche die Abgabe leisten, hinterlässt diese keinen negativen Beigeschmack. Dass bei der Aktion aber nicht alle an Bord sind, bedauert der Festivalleiter Luca Schild. Es sei schade für den Teamspirit und er bilanziert: "Wenn wir zusammenarbeiten, kommen wir weit und können Murten weit bringen." Vielleicht lassen sich die Gastrobetriebe, welche bisher nicht mitgemacht haben ja für das kommende Jahr überzeugen oder haben weiterhin ihre Gründe, warum sie nichts abgeben wollen.