Heitenrieder will als Fussballprofi durchstarten

Mit Lucien Dähler will ein Sensler den Sprung auf die nationale Fussballbühne schaffen. In diesem Sommer hat er dazu einen Meilenstein erreicht.

Lucien Dähler vom FC Thun, hier in einem Meisterschaftsspiel gegen Wil. © KEYSTONE

Der Heitenrieder Lucien Dähler ist der grosse Aufsteiger beim Challenge-Ligisten FC Thun. Als Captain der U21-Mannschaft kam er im vergangenen Herbst zum Debüt in der zweithöchsten Schweizer Liga. Allerdings war Dähler zu diesem Zeitpunkt höchstens sporadisch Trainingsgast bei der ersten Mannschaft. Dies änderte sich zur Rückrunde schlagartig. Der 22-Jährige wurde in den Stammkader berufen und setzte sich auf der rechten Aussenverteidigerposition durch. Die starken Einsätze Dählers belohnte der FC Thun jetzt mit einem Profivertrag über zwei Jahre mit Option. 

Super League steht noch nicht im Fokus

Dähler darf sich nun also offiziell als Fussballprofi bezeichnen. Deshalb hat er auch sein Arbeitspensum reduziert. "Von einem grösseren Pensum arbeite ich jetzt nur noch ein paar Stunden nebenbei", sagt der Absolvent der Handelsmittelschule. "Das erlaubt mir beispielsweise, mehr Zeit in die Regeneration zu investieren." Der Rhythmus in der Challenge League sei nämlich schon ein anderer als noch in der U21. Allzu sehr überborden will Dähler mit seinen Ambitionen aber nicht. So verschwendet er aktuell noch keine Gedanken an die Super League. "Ich wüsste nicht wieso, es ist super hier in Thun, sie haben mir den Schritt ermöglicht in der Challenge League zu spielen, deshalb will ich zuerst mal etwas zurückgeben." Dennoch sagt Lucien Dähler, es wäre falsch, das Ziel Super League aus den Augen zu verlieren. Aber das habe noch Zeit.

Ein Traum der in Erfüllung geht

Dass der Heitenrieder überhaupt in der Challenge League auflaufen darf, bezeichnet er als "Traum, der in Erfüllung geht". Mit dem Vorurteil, dass Fussballer mit Profistatus sich eine goldene Nase verdienen, räumt Dähler hingegen auf. "Vor allem als junger Spieler ist man da überhaupt nicht sauber raus." Lucien Dähler selbst wohnt beispielsweise noch zu Hause, was es ihm auch erlaubt habe, nun voll auf die Karte Fussball zu setzen. Der FC Thun selbst sei mit seiner Neuausrichtung gewachsen, glaubt der Sensler. "Ein neuer Trainer, viele neue Spieler - ja wir haben Ambitionen, ich glaube als FC Thun in der Challenge League muss man das auch sein. Ich glaube, die Fans hier im Oberland wollen eine mutige und kämpferische Truppe sehen."

Die Challenge League dürfte nach dem Abstieg vom FC Sion besonders spannend werden. Mit den Wallisern, dem FC Thun, Wil und Aarau hegen gleich mehrere Klubs Ambitionen gegen oben. Heute Abend empfängt der FC Thun zu Hause Aufsteiger Stade Nyonnais. Ein Sieg für die Berner Oberländer ist Pflicht.

RadioFr. - Ivan Zgraggen
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