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Mehr freie Plätze in Freiburger Alters- und Pflegeheimen

Die Nachfrage nach freien Plätzen in Freiburger Alters- und Pflegeheimen hat ein Ende – ausser im Sensebezirk. Die Gründe dafür sind verschieden.

Im Moment muss in Freiburg kaum auf ein freies Bett in Alters- und Pflegeheimen gewartet werden (Symbolbild). © KEYSTONE

Weniger Wartelisten und mehr freie Betten, so präsentiert sich momentan die Situation in vielen Freiburger Alters- und Pflegeheimen – alleine im Seebezirk sind aktuell 29 Plätze offen. Jean-Claude Cotting, Geschäftsleiter Gesundheitsnetz See, bestätigt diesen Trend: «Das sind deutlich mehr als sonst. In der Regel sind ein bis drei Betten frei, die innerhalb von Wochenfrist wiederbesetzt werden». Cotting vermutet, dass nach so vielen Toten in Pflegeheimen Ängste vorhanden sind und die betagten Menschen lieber so lange wie möglich zu Hause blieben.

Angst reduzieren mittels Impfung

Freiburger Alters- und Pflegeheime waren stark betroffen von Corona. Viele Bewohner*innen sind daran gestorben und Besuche waren über längere Zeit nicht mehr gestattet. An diesem Thema arbeitet Claude Bertelletto-Küng, Sekretärin des Freiburger Altersheimverbandes: «Wir möchten aus den Heimen einen wirklich sicheren Ort schaffen. Die Taskforce hat entschieden, zuerst in Pflegeheimen zu impfen. Dadurch bringen wir wieder mehr Leben in die Heime und eine gewisse Entspannung sollte sich einstellen.»

Im Sensebezirk sieht es weniger entspannt aus. Es gäbe mehr Wartende als sonst, sagt Christine Meuwly von der Koordinationsstelle Gesundheitsnetz Sense: «Wir hatten viele Todesfälle während der ersten Covid-Welle. Im Vergleich zum Rest des Kantons wurde der Bezirk dafür während der zweiten Welle eher verschont. Handkehrum sind viele Covid-Patienten nach der Rückkehr aus dem Spital pflegebedürftig – dabei stösst die Spitex bei der Pflege zu Hause an ihre Grenzen. Diese alten Leute brauchen jetzt dringend einen Platz im Heim.»

Zögern, ins Altersheim zu gehen

Gleichzeitig suchen viele deutschsprachige alte Menschen aus dem Saanebezirk einen Platz in einem Sensler Heim, weil da ihre Sprache gesprochen wird.

Allgemein werde aber auch gezögert, meint Meuwly, den Übertritt in ein Heim zu vollziehen. Grund ist eine fünftägige Quarantäne: «Eine Person, die nicht mehr sehr mobil ist und sich während fünf Tagen nur noch im Zimmer bewegen darf, verliert viel Kraft. Die Leute versuchen diese ungünstige Situation hinauszuschieben.»

Auch wenn im Kanton Freiburg allgemein mehr Betten frei sind als in normalen Jahren: Ob man einen Platz findet, kommt auf das jeweilige Alters- und Pflegeheim an.

RadioFr. - Yves Kilchör / mac / rb
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